Hannover. Während ich mich von Ricklingen aus 45 Minuten durch den dichten Autoverkehr gequält habe, steht Nadine Matzat an diesem Mittwoch auf dem Parkplatz des Altwarmbüchener Sees entspannt neben ihrem älteren Damenrad. „Ich wohne wenige Minuten von hier entfernt“, sagt die 46-Jährige, „so bin ich ganz schnell in der Natur. Das ist Gold wert.“ Auf der 3,5-Kilometer-Runde um den See begegnen uns nur wenige Leute. Die gebürtige Hannoveranerin, die nie weggezogen ist aus ihrer Heimat, spricht zuerst über 13 Jahre an der IGS Roderbruch. „Das ist eine der wenigen Schulen in der Region, wo man von der ersten Klasse bis zum Abitur bleiben kann“, erklärt die GOP-Direktorin und Chefin von rund 100 Mitarbeitenden, „ich habe es genossen: die flachen Hierarchien, dass wir auch die Lehrer duzen durften, die familiäre Atmosphäre.“

Fairness, Respekt, Fürsorge waren für die junge Nadine wichtige Begriffe, „ich war eine starke Schülerin und habe den eher schwächeren Schülern mit großem Selbstverständnis geholfen“. Das Studienfach Sozialpsychologie, in dem die Wechselwirkung von Menschen und ihrem sozialen Umfeld untersucht wird, bringt Matzat ihren ersten beruflichen Stationen näher. „Unsere Dozentin hatte ihre Doktorarbeit über das Phänomen der Robinson Clubs geschrieben“, erinnert sich die ausgebildete Werbekauffrau, „als Abschluss haben wir Robinson Fleesensee besucht. Aus den Gesprächen dort ergab sich ein Monatspraktikum im Club. Danach war klar, dass ich im Bereich Tourismus arbeiten möchte. Ich bewarb mich und arbeitete elf Jahre lang für die Tui und Robinson in der Zentrale in Hannover.“