Öffentlicher Personennahverkehr
Streik-Woche: In der gesamten Bundesrepublik hat Verdi zu Streiks im ÖPNV aufgerufen – auch in Hannover. Bahnen und Busse der Üstra blieben den ganzen Tag in den Depots. So hat sich der Protest auf die Landeshauptstadt ausgewirkt.
Hannover.6 Uhr. Es ist noch dunkel an diesem herbstlich frischen Morgen, Hannover scheint erst langsam aufzuwachen. Auch rund um den Hauptbahnhof ist wenig los – noch. Je weiter sich die Uhrzeiger drehen, desto mehr füllt sich das Innere des Gebäudes. Primär Pendler steigen bis acht Uhr aus den Zügen, um nach ihrer Ankunft weiter zur Arbeit oder Schule zu fahren. Gezwungenermaßen gestaltet sich die Weiterreise für viele jedoch anders als gewohnt. Grund: Wie in der gesamten Bundesrepublik steht auch in Hannover am Dienstag der öffentliche Personenennahverkehr (ÖPNV) still. Nur Regiobus fährt den regulären Betrieb, während Bahnen und Busse der Üstra in den Depots bleiben. Eine Sondersituation, auf die sich der Großteil der Pendler vorbereitet hat – manche trifft es jedoch unerwartet.
So etwa den Elektriker Ardit Gjetani (31). Der Albaner will sich gegen 6:30 Uhr an der U-Bahn-Station des Hauptbahnhofs eine Fahrkarte kaufen, als ihm von einem Passanten erklärt wird, dass heute keine Bahn fährt. Weil er kaum deutsch spricht, hat er im Vorfeld nichts von dem Streik mitbekommen. „Ich muss zur Arbeit nach Bothfeld“, sagt er hilflos auf englisch. Nach einem Telefonat atmet er beruhigt auf: „Mich holt jetzt zum Glück ein Kollege ab.“