Onays autoarme City - ein überzeugendes Konzept?
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Der große Wurf? Oberbürgermeister Belit Onay (rechts) und Baudezernent Thomas Vielhaber haben Pläne für eine weitgehend autofreie City.
© Quelle: Nancy Heusel
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Stadtverwaltung will Fakten schaffen - und hat ihre Pläne vorgestellt, wie Hannovers City bis 2030 weitestgehend autofrei werden sollen. Nun ist die Diskussion über das Für und Wider und die Art und Weise im vollen Gange. Ob nun bundesweit in den Medien, dem Internet oder hier in Hannover in Geschäften, Büros und Stammtischen.
CDU-Ratsfraktionschef Felix Semper etwa geißelt die „Abschottung der Innenstadt“ - und sagt: „Die Sperrung einiger Straßen ist kein Mobilitätskonzept.“ Belit Onay (Grüne) sieht das naturgemäß anders, der Oberbürgermeister ist überzeugt: „Es wird mehr Mobilität bei weniger Verkehr geben in der Innenstadt.“ Starke Worte, gut formuliert - aber wer hat nun Recht?
Unstrittig dürfte sein, dass die Idee, Hannovers City lebenswerter zu gestalten, eine gute ist. Aber setzt man diese alleine dadurch um, dass deutlich weniger Autos durch die City rollen und am Straßenrand stehen? Laut Verwaltungskonzept ja. Denn auf diese Weise entstünden „Potenzialräume“, wie Onay sagt, also Flächen, die für Freizeit-, Kultur- und Sportaktivitäten genutzt werden können. Wer allerdings dieses Potential nutzen soll und wird, bleibt unklar. Für den ganz großen Wurf hätte es hier durchaus schon ein wenig konkreter sein dürfen.
Unstrittig ist wohl auch, dass weniger Autoverkehr ein nicht unerheblicher Beitrag zum Klimaschutz ist. Aber was passiert mit den frei gewordenen Straßen? Wenn man sich die Visualisierungen der Stadt so anschaut, verändert sich außer der Nutzung nur wenig. Mehr Fußgänger und Radfahrer, aber noch immer viel Versiegelung und wenn überhaupt nur kaum merklich mehr Grün. Für den ganz großen Wurf hätte es hier durchaus etwas mutiger sein dürfen.
Natürlich ist es richtig, nicht alles zu zerreden und auch einfach mal Fakten zu schaffen. Aber gerade bei diesem Thema ist es wohl wichtiger, die Meinungen von allen Beteiligten anzuhören und zu berücksichtigen. Denn um den Wandel erfolgreich zu gestalten, müssen die Menschen begleitet und überzeugt werden. Insofern ist es eine gute Idee, dass Onay allen Bürgern am Freitag, 29. September, um 17.30 Uhr im Aufhof, den Räumen der ehemaligen Galeria Kaufhof in der Schmiedestraße, seine Pläne erklären will. Für den großen Wurf sollte er auch überzeugend sein. Wir werden auf jeden Fall dort sein und berichten.
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Nachher und vorher: Laut dem Innenstadtkonzept der Stadt Hannover sollen künftig nur noch Radfahrer und Fußgänger den Tunnel Fernroder Straße benutzen dürfen.
© Quelle: Landeshauptstadt Hannover
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Das Zitat des Tages
Die Sperrung einiger Straßen ist kein Mobilitätskonzept.
Felix Semper
der CDU-Fraktionschef ist nicht überzeugt von den Plänen der Stadtverwaltung für Hannovers City
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Der Tipp des Abends
Auch wenn er nicht hier geboren ist - mittlerweile gehört Matthias Brodowy zu Hannover wie das Bahlsenprodukt, dass er in „Stadt mit Keks“ besingt. Heute hat der Kaberettist, Comedian und NP-Kolumnist mit seinem aktuellen Programm „Klappstuhl und ich“ ein Heimspiel im Apollo: Los geht es um 20.15 Uhr, Karten kosten 28,50 Euro.
Bleiben Sie gesund und uns gewogen!
Sven Holle
Stv. Chefredakteur
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NP