Enercity plant ein neues Konzept für die Wärmeversorgung im Quartier Große Pranke in Marienwerder
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/UEZ44MHJMFC65O4OH6ISZDCOZU.jpg)
Im Gespräch: Enercity überlegt, ob die Wohnungen im Quartier Große Pranke künftig mit Wärmepumpen beheizt werden könnten.
© Quelle: Silas Stein/dpa
Marienwerder. Die Wärmeversorgungsanlage im Quartier Große Pranke im Stadtteil Marienwerder versorgt mehr als 600 Wohneinheiten. Doch die Anlage, bestehend aus einem Pelletkessel und einem Spitzenlastgaskessel, ist bereits mehr als 20 Jahre alt und muss in den kommenden Jahren saniert werden. Der Energieversorger Enercity hat deshalb bereits Anfang des Jahres eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um zu prüfen, welche Wärmeversorgungskonzepte künftig für das Quartier im Norden Hannovers in Frage kommen könnten. Den Ablauf und die Möglichkeiten hat Martin Schweins von Enercity in der jüngsten Sitzung des Stadtbezirksrates Herrenhausen-Stöcken erläutert.
Vier Möglichkeiten stehen zur Auswahl
Derzeit stehen vier verschiedene Varianten zur Auswahl. Alle sind klimafreundlicher als die bisherige Anlage. So wäre laut Schweins zum einen ein Fernwärmeanschluss an das Fernwärmenetz von Enercity möglich. Dabei werden die Wohnungen mit Wärme aus bestehenden Heizkraftwerken versorgt.
Eine weitere Möglichkeit und eine zugleich relativ günstige Variante wäre eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese Variante sei allerdings als „nicht allzu effizient“, sagte Schweins. Als dritte Möglichkeit käme eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe in Frage, die Wärmeenergie mithilfe zweier Brunnen aus dem Grundwasser bezieht. Dafür müssten Bohrungen ins Erdreich vorgenommen werden, sagte Schweins.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/7W5SIQXDQ5CWDEZQPNDESLNJ7Y.jpg)
Versorgung von 600 Wohneinheiten: Das Quartier Große Pranke in Marienwerder.
© Quelle: Geoffrey May (Archiv)
Eine vierte Möglichkeit, die Haushalte im Quartier Große Pranke zu versorgen, ist laut Enercity ein Anergienetz, oder Kalte Nahwärme. Dieses stellt sowohl Wärme als auch Kläte bereit. Dafür müssten Schweins zufolge allerdings dezentrale Wärmepumpen bei den Wohneinheiten errichtet werden. „Aus Platzgründen kann das aber vielleicht nicht überall umgesetzt werden“, sagte er. All diese Fragen sollen in der Machbarkeitsstudie überprüft werden.
Kein Umbau in den Wohnungen geplant
Laut Schweins seien in jedem Fall keine großen Umbaumaßnahmen in den Wohneinheiten geplant, auch die dezentralen Wärmepumpen würde der Energiedienstleister auf seine Kosten installieren. Eine weitere Idee sei zudem, die Grundschule Marienwerder und weitere Anlieger in das Wärmeversorgungskonzept mit aufzunehmen. Ein verbindliches Angebot soll im Sommer 2023 vorgestellt werden.