Krieg gegen die Ukraine: So können Sie in Hannover helfen und spenden
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Menschen aus der benachbarten Ukraine ruhen sich in einer Bahnhofshalle in Polen aus.
© Quelle: Czarek Sokolowski/AP/dpa
Hannover. In Deutschland verfolgen zahlreiche Menschen den Krieg in der Ukraine in den Nachrichten und bangen mit den Betroffenen. Viele fühlen sich machtlos und möchten gerne helfen.
Hier finden Sie Informationen über Hilfsorganisationen, die zu Spenden aufgerufen haben – wie diese das Geld vor Ort einsetzen möchten und wo Sie in Hannover helfen können.
Generell gilt derzeit: Viele Hilfsorganisationen bitten, von Sachspenden eher abzusehen. Der Bedarf vor Ort sei deutlich geringer, als viele Menschen annehmen. Zudem sei der Transport an die Grenze aufwendig und teuer, gezielte Geldspenden an die Organisationen helfen den Betroffenen deutlich mehr, heißt es etwa von der Caritas.
Geld- und Sachspenden: Ukrainischer Verein in Niedersachsen
Der Ukrainische Verein in Niedersachsen wurde 2015 in Hannover gegründet und hat sich neben Kultur-, Aufklärungs- und Bildungsarbeit vor allem soziale und finanzielle Unterstützung für Neuankömmlinge aus der Ukraine auf die Fahne geschrieben. Aktuell sammelt der Verein Geld- und Sachspenden für in Not geratene Landsleute.
Was aktuell an Sachspenden benötigt wird, und was nicht, lesen Sie hier
Gesammelt werden die Sachspenden Montag bis Samstag (9 bis 17.30 Uhr) in einer Änderungsschneiderei, Lehrter Platz 3 in Hannover-Mittelfeld
Das Spendenkonto des Ukrainischen Vereins lautet:
- Spenden-Stichwort: Humanitäre Hilfe Ukraine
- IBAN DE37 2519 0001 0707 5049 00, BIC: VOHADE2HXXX
- Fragen zu Sachspenden: 0174 6052737
Ukrainische Gemeinde St. Wolodymyr
Die ukrainisch-griechisch-katholische Gemeinde in Misburg nimmt Geldspenden und bestimmte Sachspenden auf. Gesucht werden Verbandsmaterialien, Desinfektionsmittel und Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel, Schlafsäcke, Isomatten und Decken (bitte keine Kleiderspenden!), sowie lang haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Tee, löslichem Kaffee, Schokolade und Konservendosen. Die Spenden werden entgegengenommen im Gemeindezentrum an der Hannoverschen Straße 122 in Hannover-Misburg.
Das Spendenkonto lautet:
- Ukrainische Pfarrei Hannover
- Zweck: Hilfe für Opfer
- IBAN DE36 2504 0066 0123 4632 00
- BIC: COBADEFFXXX
„Ein Herz für die Ukraine“
Auch der Verein "Ein Herz für die Ukraine", in dem sich Aktivisten aus dem Raum Hannover und Bremen engagieren, hat sich medizinische und humanitäre Hilfe zum Ziel gesetzt. Von unterschiedlichen Organisationen werden Sachspenden abgeholt und an geprüfte vertraute Kliniken, Feldhospitals und Flüchtlingsorte gebracht. Weitere Informationen finden Sie hier.
Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Auch der Bezirksverband Hannover der Arbeiterwohlfahrt sammelt Spenden für die Ukraine. Zusammen mit der Volkshilfe Österreich sondiere man gerade Hilfsmöglichkeiten vor Ort.
Spenden können Sie online unter diesem Link.
Aktion Deutschland Hilft
"Aktion Deutschland Hilft" ist ein Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, darunter die Johanniter oder auch Malteser. Das Bündnis ruft zu Spenden für die Betroffenen des Krieges auf. Helferinnen und Helfer aus den Bündnisorganisationen stünden bereit, teilte das Bündnis am Donnerstag in Bonn mit. Der Großteil der Bündnisorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" ist durch eigene Länderbüros und lokale Partner bereits seit Jahren in der Ukraine mit Hilfsprogrammen vertreten.
So auch Hilfsorganisationen wie etwa der Arbeiter-Samariter-Bund, Malteser International, die Johanniter und Care. Diese stünden bereits mit ihren Länderbüros oder Partnernetzwerken im Austausch. Die humanitäre Lage werde sondiert und mögliche Nothilfeeinsätze in der Ukraine und auch in den Nachbarländern geplant. Dem Medikamentenhilfswerk Action Medeor lägen bereits Hilfeersuche von ukrainischen Krankenhäusern vor, die um Unterstützung bei der Versorgung von verletzten Soldaten und Zivilisten bitten, hieß es weiter. Das Hilfswerk habe bereits damit begonnen, erste Lieferungen für medizinische Einrichtungen in der Ukraine zusammenzustellen. Nothilfe-Teams von World Vision stünden bereit, um bei Bedarf Binnenflüchtlingen zu helfen.
- Spenden-Stichwort: Nothilfe Ukraine
- IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
- Spenden-Hotline: 0900 55 10 20 30 (Festnetz kostenfrei, mobil höher)
Diakonie Katastrophenhilfe
Die "Diakonie Katastrophenhilfe" ruft ebenfalls online auf für Betroffene zu spenden. Die Hilfe stehe mit ihren Partnern und Netzwerken im engen Austausch, um Soforthilfe vorzubereiten. 500.000 Euro wolle diese bereits zur Verfügung stellen, hieß es. "Den Preis für diesen Krieg werden die Menschen zahlen, die vollkommen unverschuldet ihre Sicherheit und ihr Zuhause verlieren werden", erklärte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin. Sobald klarer werde, wohin die Menschen in ihrer Not fliehen, werde man alles tun, um ihr Überleben zu sichern, sagte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.
- Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
- Evangelische Bank
- IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
- BIC: GENODEF1EK1
- Stichwort: Ukraine Krise
Caritas international
Die Caritas habe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesen Kriegsfall bereits vorbereitet. Nicht nur in der Ostukraine, sondern auch in anderen Teilen des Landes plane man Binnenvertriebene aufzunehmen und zu versorgen, teilte die Caritas mit. Dazu werden laut dem Hilfswerk Feldküchen, Notunterkünfte sowie psychologische Unterstützung bereitgestellt. Doch die Lage sei auch für sie weiterhin unübersichtlich. Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, betonte, jetzt gehe es darum, alles zu tun, um eine drohende humanitäre Katastrophe in der Ukraine zu verhindern. Mehr als 3,4 Millionen Menschen seien in der Osturkaine auf humanitäre Hilfe angewiesen, fünf Millionen seien in dem Konflikt bedroht, vor allem Kinder, Alte und Pflegebedürftige. Der Caritasverband Hannover erklärte, man sei bestützt, und erbittet Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, die medizinische Versorgung sei zusammengebrochen, ebenso die Arbeit und die Infrakstruktur.
Die Spenden-Gelder gingen an die Partnerorganisation, die Caritas Ukraine, die vor Ort die Hilfen koordiniere. Dadurch werden nach eigenen Angaben Lebensmittel, Trinkwasser, Hygiene-Artikel, Heizmaterial und medizinische Hilfen beschafft und verteilt.
Spenden können Sie online unter diesem Link.
Save the Children
Wer speziell Kindern in der Ukraine helfen möchte, kann an die Kinderhilfsorganisation "Save the Children" spenden. "Im Falle eines Krieges sind Kinder immer Opfer und zahlen den höchsten Preis", heißt es von der Organisation. Allein in der Ostukraine hätten seit Montag mindestens 100.000 Kinder mit ihren Familien aus ihrem Zuhause fliehen müssen. "Save the Children" sei bereits seit Beginn des Konflikts in 2014 in der Ostukraine aktiv, um Kindern und ihren Familien zu helfen. Dafür seien Experten-Teams vor Ort im Einsatz, die Nahrungsmittel, medizinische Hilfe, Decken oder auch Hygiene-Artikel bereitstellten. Angesichts der aktuellen Lage wolle man die Hilfe in der Region ausweiten.
Die Osteuropa-Direktorin der Organisation, Irina Saghoyan, sagt, im Konfliktgebiet herrschten Minustemperaturen, viele Kinder hätten schon jetzt nicht genug zu essen oder warme Kleidung. „Der Gedanke, dass sie bei einer Massenvertreibung eisigem Regen, Wind und Schnee ausgesetzt seinwerden, ist unglaublich beunruhigend.“
Spenden können Sie online unter diesem Link.
SOS-Kinderdörfer
Die Hilfsorganisation der SOS-Kinderdörfer hat ebenfalls ein Team vor Ort in der Ukraine. Dieses habe bereits mit Evakuierungsmaßnahmen der Kinder und dessen Pflegeeltern begonnen. Einige fanden während der Beschüsse in einem Luftschutzbunker Zuflucht, so die Organisation.
Derzeit bereitete die Organisation Nothilfe für bis zu 15.000 Menschen vor. Spenden ermöglichten dann den Transport der Betroffenen in sichere Gebiete, ihre Unterbringung in angemieteten Unterkünften, ihre Versorgung mit Lebensmitteln, Decken, Hygieneeartikeln, medizinische Hilfe sowie psychosoziale Unterstützung nach Stress und Schock.
- Spendenkonto: SOS-Kinderdörfer weltweit
- IBAN: DE22 4306 0967 2222 2000 00 (GLS Gemeinschaftsbank)
- Stichwort: "Humanitäre Hilfe Ukraine"
Was kann ich sonst noch tun?
Hier finden Sie weitere Informationen, ob und wie handfeste Hilfe benötigt wird
Derzeit löst eine Meldung zur Situation in der Ukraine die nächste ab. Darunter sind auch einige Falschmeldungen. Informieren Sie sich daher bei seriösen Quellen, um falsche Nachrichten zu der Lage nicht weiter zu verbreiten. Außerdem sind Demonstrationen und Kundgebungen eine Möglichkeit Anteilnahme zu zeigen. Dazu wird meist in sozialen Netzwerken wie Facebook aufgerufen. In Hannover sind schon Tausende auf die Straße gegangen, auch in anderen Städten überall in Europa.
Doch wichtig ist derzeit auch sich selbst zu schützen. Einige Menschen reagieren sehr sensibel auf die Informationsflut und die Bilder aus der Ukraine. Für Betroffene kann es daher auch ratsam sein, zum eigenen Schutz auch mal etwas Abstand zum Geschehen zu nehmen.
Von red