Kein Platz für Flüchtlinge in Kirchrode?
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Brachfläche: Auf diesem Erbpachtgrundstück in Kirchrode will die Stadt eine Flüchtlingsunterkunft bauen.
© Quelle: Villegas
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Welt ist so ganz und gar nicht in den Fugen: Krieg in Europa, Kriege in Afrika, mehr als 80 bewaffnete Konflikte weltweit, Erdbeben- und Hochwasserkatastrophen. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR waren rund um unseren Globus Ende 2022 mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Auch zu uns nach Deutschland. Und die angemessene Unterbringung der Hilfesuchenden wird immer mehr zum Problem. Viele Städte und Kommunen kommen an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazitäten. Der Deutsche Städtetag hat bereits angemahnt, der Bund müsse sich stärker als bisher an den Kosten beteiligen und Immobilien unbürokratisch und mietfrei für die Unterbringung bereitstellen.
Die Stadt Hannover will ihre Kapazitäten erweitern, plant zum Beispiel den Neubau einer festen Unterkunft auf einer Brachfläche am Ende einer ruhigen Seitenstraße zwischen Vinzenzkrankenhaus und Tierärztlicher Hochschule. Aber in Kirchrode regt sich Unmut, jüngst manifestiert durch Bürger, die bei einer Bezirksratssitzung vorsprachen. Man fühle sich schlecht informiert, habe auch Angst vor Kriminalität - und frage sich, ob das denn nicht woanders hin könne. Schließlich hätten ihre Grundstücke auch einen nicht unbeträchtlichen Wert.
Alexander Koop, Fachbereichsleiter Gesellschaftliche Teilhabe bei der Stadt, hat darauf relativ unmissverständlich geantwortet: „Uns geht es darum, geflüchtete Menschen würdig unterzubringen, auch in den Bezirken.“ Kirchrode habe die zweitwenigsten Unterbringungen für Geflüchtete stadtweit. „Wir achten auf eine gerechte Verteilung über alle Stadtbezirke. Davon weichen wir nicht ab.“
Wir hoffen, die Verwaltung bleibt hier bei ihrer klaren Haltung. Denn mehr nachvollziehbare gute Argumente sind für die Beendigung dieser Diskussion eigentlich auch nicht nötig.
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Seit langer Zeit eine Brache: Die für die Flüchtlingsunterkunft Am Heisterholze vorgesehene Fläche.
© Quelle: Irving Villegas
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Das Zitat des Tages
Ich gehe davon aus, dass diese Zahl von 5000 Toten auch noch eine Untertreibung ist.
Thomas Claes
Libyen-Direktor der Friedrich-Ebert-Stiftung über das Ausmaß der Hochwasserkatastrophe
den Artikel dazu finden Sie hier
Der Tipp des Abends
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NP