Im Esskult in Döhren gibt es ideenreiche Küche
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Hannover: „Esskult“-Betreiber Juri Duchan mit einem Corazón de Cuadril Steak als Surf & Turf
© Quelle: Frank Wilde
Hannover. Ambiente: Von April bis Oktober ist im "Esskult" einiges renoviert worden. Dabei wurden verschiedene Akzente neu gesetzt: War zuvor Weinrot an den Wänden dominanter und Beige reduzierter eingesetzt, ist es jetzt umgekehrt. "Wir wollten es ein bisschen heller machen", erläutert Betreiber Juri Duchan (34). Dazu trägt im hinteren Gastraum auch das neue große Leuchtbild bei, das das vorherige abstrakte Ölgemälde ersetzt hat. Das Motiv zeigt eine Altstadtszene mit gepflasterter Straße. Es soll dem Raum mehr Tiefe geben, was auch gelingt.
Die dunklen Holzstühle und Tische sind geblieben. Vorne im Barbereich gibt es längere Tische, an denen man auf hohen Hockern sitzen kann. Gegenwärtig ist das „Esskult“ stilvoll weihnachtlich geschmückt, Lichter und Tannenbäumchen verleihen den Räumen eine warme Atmosphäre. „Wir haben die Tische so platziert, dass es einer maximalen Auslastung von 60 Prozent entspricht“, sagt Juri Duchan. Damit liegt er auf jeden Fall unter den 70 Prozent, die Gäste auch unter 2G-plus-Regeln von der Testpflicht entbindet.
Service: Die Bedienung übernimmt Victoria Duchan, die Schwester des Betreibers. Die 23-Jährige ist freundlich und aufmerksam. Und irgendwie schafft sie es, ihrer Arbeit an unserem Tisch eine gewisse Beiläufigkeit zu verleihen. Unauffällig platziert sie eine Wärmeplatte auf dem Tisch, während eines Gesprächs verschwindet das schmutzige Geschirr. Einzig hätten wir uns zu Beginn etwas mehr Zeit zum Auswählen gewünscht.
Essen & Trinken: Neben einer Reihe von Gerichten, die im Esskult ständig im Angebot sind, können Gäste auch aus einer alle vier Wochen wechselnden Karte auswählen. Bevor es richtig losgeht, freut sich meine Frau über ein Glas Prosecco – der geht montags für Damen aufs Haus. Dienstags kommen Herren mit einem freien Kölsch auf ihre Kosten.
Und dann geht es auch schon mit einem Gruß aus der Küche weiter. Der ist eher bodenständig: Auf einem großen Porzellanlöffel wird russischer Kartoffelsalat mit Erbsen und Gurkenstücken an Mayonnaise serviert.
Gespannt sind wir auf eine Suppe namens „Blumenstrauß“ (9 Euro) von der Karte der wechselnden Gerichte – und werden für unsere Neugier belohnt: Die Apfel-Weißburgunder-Suppe mit Thymian, getrockneten Rosen-, Sonnen-, Ringel- und Kornblumenblüten erfüllt alles, was wir von einer kreativen Küche erwarten. Apfel und Wein geben der Suppe ein tolles süß-säuerliches Aroma, die Blüten sind optisch bezaubernd – diese Suppe ist viel mehr als nur ein Blumenstrauß, sie ist ein kulinarisches Meisterwerk.
Unser Hauptgericht ist Teil der ständigen Menükarte: „Neptuns Platte“ für zwei Personen (48 Euro) ist eine umfangreiche Auswahl von Fisch und Meeresfrüchten: Lachs, Zander, Calamaretti, Garnelen, Jakobsmuscheln, knuspriges Brot und Aioli. Alles zeichnet sich durch einen guten Eigengeschmack aus. Der Zander ist knusprig auf der Haut gebraten, der Lachs zart und saftig und die Calamaretti haben nichts mit den frittierten gummiartigen Ringen gemein, die man gelegentlich serviert bekommt. Wenn die Platte nun noch einen vergleichbaren Überraschungseffekt wie die Suppe gehabt hätte, hätten wir uns zu acht Sternen für das Essen hinreißen lassen.
Fazit: Die Veränderungen haben dem "Esskult" gut getan. Betreiber Juri Duchan gibt Gästen auch in Corona-Zeiten ein sicheres Gefühl. Die Küche ist ideenreich, die Zutaten der Gerichte von guter Qualität.
Ambiente 6 von 8, Service 7 von 8, Essen & Trinken 7 von 8
Esskult, Wiehbergstraße 2, 30159 Hannover
Telefon: 0511/76 08 6 985
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 17 bis 23 Uhr
- Für Kinder geeignet
- Hunde willkommen
- Veganes Gericht
- Barrierefrei? Nein, im Restaurant gibt es Stufen
- Wie bezahlen? bar, EC, Kreditkarte
Von Sönke Lill
NP