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Anissa Bothe aus Hannover rät: Macht Euer Selbstwertgefühl nicht von Eurem Äußeren abhängig

Links ohne, rechts mit Beauty-Filter: NP-Kolumnistin Anissa Bothe schreibt in HannoVerliebt, was sie wirklich von Schönheitsidealen hält.

Links ohne, rechts mit Beauty-Filter: NP-Kolumnistin Anissa Bothe schreibt in HannoVerliebt, was sie wirklich von Schönheitsidealen hält.

Hannover. Auf dem Bildschirm meines Handys schaut mich eine Frau an. Sie hat große blaue Kulleraugen, Sommersprossen, eine perfekte Nase, volle Lippen und Haut wie Porzellan. Wenn ich lächle, lächelt sie auch. Denn auf dem Bildschirm bin ich zu sehen. Keine Angst, ich habe wirklich nicht den Hang zu extremer Selbstverliebtheit, von der ich hier erzählen möchte. Über meinem Bildschirm-Ich liegt nämlich ein extremer Beautyfilter. Es ist der „Bold-Glamour“-Filter, der auf Tiktok derzeit hefig in der Kritik steht. Und Fakt ist: Mit der Realität hat dieser nichts mehr zu tun. Vielmehr zeigt er ein unerreichbares – ich möchte fast sagen absurdes – Schönheitsideal.

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Die Filter kennen alle

Und genau hier liegt das Problem: Soziale Medien wie zum Beispiel Tiktok und Instagram werden tagtäglich von jungen Menschen genutzt. Früher hatten Filter eher einen verspielten Charakter, sie haben einem Hundeohren aufgesetzt und süße Katzenschnurbärte ins Gesicht gezaubert. Das ist leider Vergangenheit. Heute verändern Filter das Gesicht so sehr, dass man ohne sie eigentlich nur noch unzufrieden mit seinem Äußeren ist – was in nicht wenigen Fällen sogar zu einer Störung der eigenen Körperwahrnehmung führt. Denn bei jedem Foto oder Video fragt man sich: Wieso sehen die anderen immer so perfekt aus? Wieso sehe ich nicht so aus? Die Filter kennen alle, aber im Moment der großen Selbstzweifel wird das gerne mal vergessen. Mir kommt es derzeit so vor, als würde äußere Vollkommenheit das Ziel vieler Menschen sein. Doch braucht man das tatsächlich, um wirklich glücklich zu sein?

Ich denke der Begriff „Body Positivity“ ist vielen bekannt. Liebe dich so, wie du bist. Vor einigen Tagen habe ich einen Begriff gelesen, der mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. „Body Neutrality“. Wir sollten damit aufhören, unser Selbstwertgefühl von unserem Äußeren abhängig zu machen. Nicht falsch verstehen: Das Ziel der „Body Neutrality“ ist es nicht, gleichgültig gegenüber dem eigenen Aussehen zu sein. Stattdessen soll der Effekt, den das eigene Aussehen aufs Selbstwertgefühl hat, neutraler werden.

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Weniger Bedeutung schenken

Sich zu schminken oder zu stylen bedeutet nicht, ein niedriges Selbstbewusstsein zu haben. Das Problem besteht eher in dem Gedanken, dies zu tun, um sich überhaupt unter die Menschen zu trauen. Aber viel wichtiger ist es doch, die Dinge tun, die einem Freude bereiten, und der Meinung anderer weniger Bedeutung zu schenken.

Denn die Wahrheit ist: Wir sind gute Freunde und Partner, sind erfolgreich im Beruf, haben Hobbys. Aussehen ist nur ein kleiner Teil von uns und dazu noch ein sehr vergänglicher. Auch wenn uns irgendwelche Filter bei Tiktok eine andere Geschichte erzählen wollen.

NP

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