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Nach Massenschlägerei

Hannover: Demo vor türkischen Konsulat

Hannover. Nach der Massenschlägerei an Hannovers Flughafen am Montag trafen am Mittwoch wieder Kurden und Türken in der Landeshauptstadt aufeinander. Eine von Vertretern der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) angemeldete Demonstration am türkischen Konsulat in der Nordstadt, traf auf eine Gegendemonstration von Kurden. Zu Handgreiflichkeiten kam es aber nicht: Die Polizei hatte beide Gruppen mit einem Großaufgebot voneinander abgeschirmt.

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Jeweils etwa 150 Demonstranten hatten sich auf beiden Seiten des Klagesmarkts versammelt. Dazwischen dutzende Einsatzwagen, Reiterstaffeln und Polizisten in Schutzausrüstungen, um Schlimmeres zu verhindern. Man sei aufgrund der vorangegangenen Vorkommnisse hellwach, habe das Kräftemanagement angepasst, erklärte Polizeisprecher Andre Puiu während der Demonstration. Die Situation habe man im Griff. „Wir müssen jetzt aufpassen, dass es nicht zu emotional wird", so der Sprecher.

Pro-Türkei-Demonstration an der Christuskirche, Foto: Dillenberg

Pro-Türkei-Demonstration an der Christuskirche, Foto: Dillenberg

Aufgeheizt war die Stimmung während der etwa zweistündigen Demo durchaus: Während die kurdischen Demonstranten, unter ihnen auch einzelne Linksautonome, „Erdogan – Terrorist“ skandierten und der Bundesregierung Mitschuld an dem Angriff auf die kurdisch dominierte Region Afrin in Syrien vorwarfen, konterten die türkischen Demonstranten in Hörweite mit „Öcalan – Terrorist“-Rufen. „Es kann nicht sein, dass am Flughafen friedliche Menschen angegriffen werden“, so Murat Akman, einer der türkischen Demonstranten aufgebracht, während hinter ihm Erdogan-Fahnen wehen. Deutschland gehe nicht konsequent genug gegen die PKK vor. „Eine verbotene Organisationen darf nicht unterstützt werden!“

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Derweil musste die Polizei im kurdischen Block eingreifen: Fahnen mit dem Konterfei von PKK-Anführer Öcalan, wurden beschlagnahmt. Im übrigen blieb es friedlich, keiner der Demonstranten versuchte die Polizeisperre zu durchbrechen. Der türkische Block löste sich gegen 15.30 auf, die kurdische Fraktion zog kurz danach in Richtung Innenstadt ab.

Von Simon Pohlreich

NP

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