Grüne Welle für Radfahrer?
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Abwärts: Entlang der Celler Straße fahren Radler bis zur Unterführung abwärts, aber an der Kreuzung Herschelstraße müssen sie oft halten – und dann aufwärts strampeln.
© Quelle: Christian Behrens
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Verkehrswende ist auch in Hannover in vollem Gange. Das ist auch richtig so. Denn ob es um Alternativen zum Auto als Fortbewegungsmittel oder eine intelligente Verkehrsführung oder die Lebensqualität durch weniger Verkehr in den Innenstädten geht, das alles sind wichtige Zukunftsfragen.
Der Aufbau von Velorouten läuft, die Innenstadt soll umgestaltet werden - dabei sollen Bereiche wie die Prinzenstraße auch verkehrsberuhigt werden. Es gibt eine Reihe weiterer Konzepte, die geplant und umgesetzt werden müssen. Das alles sollte im Fokus stehen. Nun kommt der Bezirksrat Mitte um die Ecke und diskutiert über eine Grüne Welle für Radfahrer auf der Celler Straße stadteinwärts von der Hamburger Straße aus in Richtung Klagesmarkt. Sind wir mit der Verkehrswende wirklich schon so weit, dass solche Themen auf der Tagesordnung stehen sollten? Oder führt das dazu, dass dieses ernste und wichtige Thema Angriffsflächen für Satire und Spott bietet? Vor allem, wenn man sich die Begründung der Grünen-Politikerin Reinhild Muschter bezüglich der Kreuzung Celler Straße-Herschelstraße auf der Zunge zergehen lässt: „Ganz gleich, wie schnell ich fahre, dort stehe ich fast immer“, erklärt sie. Das sei aber genau der Punkt, an dem es nach der Bahnunterführung recht steil nach oben gehe, sodass der Antritt für Radfahrer mühsam werde.
Mühsam ist es also. Man könnte ebenso argumentieren, dass ein kleiner Anstieg mit dem Rad zwar den Puls in Wallung bringt, dies aber für die körperliche Verfassung nicht unbedingt nachteilig ist.
Die Bezirksrat hat den Wunsch der Grünen Welle nun an die Stadt weitergegeben. Die müsste das Ansinnen umsetzen. Dass damit ein Problem - dieses Mal für Radfahrerinnen und Radfahrer - angegangen werden soll, das über Jahrzehnte für Autofahrerinnen und Autofahrer in Hannover ein unerfüllter Wunsch geblieben ist, scheint erstaunlich. Denn eines ist nicht von der Hand zu weisen: Radfahrerinnen und Radfahrer sind in der Regel mit im Verhältnis größeren Geschwindigkeitsunterschieden unterwegs als Autos. Ob die Politikerinnen und Politiker aus dem Bezirksrat daher ausnahmslos die Grüne Welle auf ihren Rädern schaffen, dürfte zweifelhaft bleiben.
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Abwärts: Entlang der Celler Straße fahren Radler bis zur Unterführung abwärts, aber an der Kreuzung Herschelstraße müssen sie oft halten – und dann aufwärts strampeln.
© Quelle: Christian Behrens
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Das Zitat des Tages
Wesentlicher darüber hinausgehender Sanierungsbedarf besteht somit nicht.
Martin Kind
96-Chef über die Summe von 600.000 Euro, die 96 in die Modernisierung des Stadions jährlich steckt. Zu dieser Summe ist 96 vertraglich verpflichtet.
den Artikel dazu finden Sie hier
Der Tipp des Abends
Wer nach einer anständigen Vatertagssause noch ein wenig Humorvolles und Wortakrobatisches erleben möchte, sollte sich in die Faust (Warenannahme, Zur Bettfedernfabrik 3) aufmachen. Dort steigen bei „Macht! Worte!“ ab 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) die besten Poetry-Slammerinnen und -Slammer Hannovers auf die Bühne. Durch den amüsanten Abend führen Henning Chadde und Jan Egge Sedelies. Karten kosten an der Abendkasse 9 Euro.
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Sönke Lill
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NP