Großfeuer zerstört „Das kleine Restaurant“
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AUF DER SUCHE NACH BRANDNESTERN: Die Feuerwehr musste das Dach des Restaurants in Schulenburg öffnen.Foto: Treblin
© Quelle: Nigel Treblin
Schulenburg. „Der Schaden dürfte im sechsstelligen Bereich liegen“, sagt Henning Brüggemann, Pressesprecher der Feuerwehr Pattensen: „Am Gebäude ist nichts mehr zu machen.“
Gegen 15.30 Uhr wurdenam Mittwoch die Einsatzkräfte alarmiert. Besitzerin Petra Bolda kam gerade vom Einkaufen, als sie den starken Rauch in den Balken bemerkte. „Im Getränkelager hat es auch schon komisch gerochen“, erzählte sie der NP gestern am Telefon. Dann entdeckte sie Feuer in der Wäschekammer.
Seit mehr als 30 Jahren führt die 58-Jährige das bekannte Restaurant, das laut dem Gourmet-Führer „Gault Millau“ zu den 400 besten in Deutschland zählt. „Jetzt ist meine ganze Existenz zerstört“, sagte Bolda. „Wir können uns das alle nicht erklären.“
Auch nach Stunden brannte es noch in den Zwischendecken. „Es besteht Einsturzgefahr. Wir müssen in Kleinstarbeit alle Brandnester finden“, so Feuerwehrsprecher Brüggemann. Die Einsatzkräfte sperrten die Hauptstraße. Direkt neben dem Restaurant liegt das Wohnhaus der Boldas, die Dächer gehen ineinander über. Der Rauch hatte sich bis in die Zimmer des Hauses ausgebreitet. Das Feuer sei im Lagerraum ausgebrochen, so Brüggemann. Über die Ursache konnte er noch nichts sagen.
Da der Betrieb im Schulenburger Restaurant erst am Abend beginnt, wurden bei dem Brand keine Menschen gefährdet. „Wäre das Feuer später ausgebrochen“, so Bolda, „wären wir vielleicht alle tot“. Geschockt von den Ereignissen ist sie noch während der Löscharbeiten zu ihrer Familie gefahren. „Ich habe jetzt Zwangsurlaub. Es ist richtig schlimm.“
Die alarmierte Feuerwehr war mit Löscharbeiten bis in die Morgenstunden beschäftigt. Das Gebäude wurde durch die Flammen nahezu komplett zerstört und ist bis auf Weiteres unbewohnbar. Brandermittler der Kriminalpolizei haben den Geschehensort heute Morgen untersucht und können sowohl eine vorsätzliche als auch eine fahrlässige Brandstiftung ausschließen. Vielmehr gehen die Beamten von einem technischen Defekt als Brandursache aus. Den entstandenen Schaden schätzen sie auf etwa 500 000 Euro.