16 Jahre lang regierte Angela Merkel die Bundesrepublik. Das Land ist in dieser Zeit ein anderes geworden. Und die Menschen. Sie wurden erwachsen, machten Karriere, scheiterten, begannen ein neues Leben. Die Neue Presse lässt sie in dieser Serie zu Wort kommen: Die Merkel-Ära in Porträts. Heute: Die Geflüchtete.
Hannover. In den gesamten 16 Jahren der Kanzlerschaft von Angela Merkel war kein Satz prägender als „Wir schaffen das“. Als Flüchtlinge aus Syrien, Nordafrika, dem Irak und Afghanistan 2015 in Ungarn festsitzen, lässt Merkel sie einreisen – obwohl eigentlich andere EU-Länder für die Menschen zuständig gewesen wären und ohne den Asylanspruch zu prüfen. Allein im Jahr 2015 stellten am Ende fast eine Million Menschen einen Asylantrag.
Shakila Nawazy hat viele von ihnen in Hannover beraten, als Dolmetscherin unterstützt, sich für die Integration von Geflüchteten starkgemacht: „Die Situation war und ist traurig“, sagt sie heute, „vor allem, weil sich in all den Jahren kaum etwas getan hat.“ Nawazy weiß, wovon sie spricht: Sie ist in den 1990ern selbst von Afghanistan nach Deutschland geflohen.