Schneller als bisher geplant will Hannover aus der Kohleenergie aussteigen und bei der Strom- sowie Wärmeproduktion komplett auf erneuerbare Quellen umsatteln.
Hannover. Bei der Energiewende macht die Stadt Hannover ernst: Bis 2035 will die Landeshauptstadt möglichst klimaneutral sein, kündigte Oberbürgermeister Belit Onay am Donnerstag an. Partner bei dem Projekt ist Energiedienstleister Enercity, der nun eine Reihe von Förderprogrammen zum Tausch alter Heizanlagen auflegt. Im Mittelpunkt des Vorhabens aber steht das Kohlekraftwerk Stöcken, das bis 2026 stillgelegt werden soll – der erste Block bereits 2024 und damit ein Jahr früher. Zusammen mit der Bürgerinitiative „hannover erneuerbar“ haben Stadt und Enercity eine Art Fahrplan ausgearbeitet. Er soll ab Juni dann auch in den politischen Ratsgremien beraten und verabschiedet werden.
„Alle Beteiligten hatten das Ziel, den Kohleausstieg so schnell wie möglich zu vollziehen und gemeinsam einen Beitrag für mehr Klimaschutz zu leisten. Der Kompromissvorschlag verbindet das Notwendige mit dem Machbaren“, sagte Onay. Hannover mache vor, wie der Kohleausstieg und eine klimafreundliche Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene gelingen könnte. Im Umweltausschuss Anfang Juni wolle die Stadt den Kohlekompromiss erstmals der Politik vorstellen und abschließend dann vom Rat absegnen lassen – in Vorgesprächen mit den Fraktionschefs hätte es bereits grundsätzliche Zustimmung gegeben, so Onay.