Erdbeben in der Türkei und Syrien: Alt-Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg sammelt Spenden für Opfer
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/JCKVTTOSWJAZDIFFRTKPIKG73Q.jpg)
Engagiert: Alt-Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg, hier bei einer Kundgebung auf dem Steintorplatz, will direkte Hilfe für die Betroffenen des Erdbebens leisten und sammelt Spenden.
© Quelle: Katrin Kutter
Hannover. Noch immer bebt im kurdischen Diyarbakir die Erde – das hat Hannovers Alt-Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) gerade am Telefon erfahren. „Ich habe mit einem meiner besten Freunde in der Stadt gesprochen. Er traut sich nicht ins Haus, weil er Angst hat, dass es gleich zusammenfällt“, erzählt Schmalstieg am Abend nach dem Beben. Das Leid der vielen Tausend Opfer erschüttere ihn, sagt der Alt-OB im Gespräch mit dieser Zeitung. Jetzt sammelt er Spenden für die Menschen im Grenzgebiet zwischen Türkei und Syrien.
Am Montagmorgen, 6. Februar, hat ein schweres Erdbeben die Grenzregion erschüttert. Rund 2400 Menschen starben nach aktuellem Stand. Tausende wurden verletzt.
Lesen Sie auch
- Erdbeben Türkei und Syrien aktuell: Alle Entwicklungen im Liveticker
- Erdbeben in der Türkei: Belit Onay ist in Gedanken bei Opfern und Angehörigen
Elfstöckiges Hochhaus in Diyarbakir eingestürzt
Schmalstieg pflegt seit Jahren freundschaftliche Beziehungen zu Kurden. Er setzt sich zusammen mit seiner Frau für die Eigenständigkeit der kurdischen Kultur ein und ist auch um kritische Worte gegen das Erdogan-Regime nicht verlegen. Derzeit versucht Schmalstieg, seine Freunde in Diyarbakir und anderen Städten telefonisch zu erreichen, was nicht leicht sei, wie er sagt. „Der Freund in Diyarbakir erzählt, dass vor allem alte Häuser eingestürzt seien. Die Neubauten hätten das Erdbeben ganz gut überstanden“, berichtet Schmalstieg. Ein elfstöckiges Hochhaus sei zusammengefallen. Die Menschen würden mit bloßen Händen graben und nach Überlebenden suchen.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/72T5TRZBCBDDZH7CGWTTHUMI5Q.jpg)
Zerstörung: In Diyarbakir hat das Beben etliche Häuser zum Einsturz gebracht.
© Quelle: MAHMUT BOZARSLAN
Auch mit einem Freund in Antakya hat Schmalstieg gesprochen. Die Stadt hat es besonders schlimm erwischt. „Wenn ich von dem Leid der Menschen höre, deprimiert mich das zutiefst“, sagt Schmalstieg.
Spenden gehen an Betroffene direkt
Zusammen mit der kurdischen Gemeinde in Deutschland sammeln Schmalstieg und seine Frau Spenden. „Das Geld geht direkt an die Betroffenen vor Ort und wird nicht über die Regierungen in Ankara und Damaskus vermittelt“, betont Schmalstieg. Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten gezeigt, dass Hilfsgüter und Spenden aufgrund politischer Entscheidungen oftmals nicht die Bedürftigen erreichten und zweckentfremdet wurden.
Das Spendenkonto lautet:
Kurdische Gemeinde Deutschland e.V.
IBAN: DE64 3705 0299 0000 4166 52
Stichwort: Erdbeben Soforthilfe