Das Kaufhaus-Beben
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Ein Kaufhauskonzern in der Dauerkrise - kann er sich gesundschrumpfen?
© Quelle: Hendrik Schmidt/dpa
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
bei den Mitarbeitern von Galeria Karstadt Kaufhof herrschte im ganzen Land eine angespannte Stimmung. Und auch am verbliebenen Hannover-Standort am Ernst-August-Platz war es mal wieder einer dieser Tage, an denen gezittert wurde. Es geht um Jobs für Mitarbeiter und Perspektiven für die kriselnden Innenstädte. Am frühen Nachmittag hallte schließlich eine ungewöhnliche Ansage durch die Verkaufsräume, berichten unsere Leser. Kunden sollten die Filiale am Hauptbahnhof für etwa 15 Minuten verlassen, die Belegschaft hätte sich sofort zu einer Versammlung zu begeben. Das Lächeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde von einem nachdenklichen Gesichtsausdruck verdrängt - Zukunftsangst machte sich breit.
Die Skepsis war nicht unbegründet. Das allein belegen die Zahlen. Der Warenhauskonzern, der sich offenbar in seiner Dauerkrise verfangen hat, nutzt das Insolvenzverfahren, um sich halbwegs gesund zu sparen. 5000 Beschäftigte sollen laut Gesamtbetriebsrat ihren Job verlieren, 52 von mittlerweile nur noch 129 Filialen werden geschlossen. Darunter sind die Häuser in Oldenburg, Hildesheim, Braunschweig und Celle, Hannovers letztes verbliebenes großes Kaufhaus am Ernst-August-Platz ist nach dem bisherigen Stand jedoch nicht betroffen. Die City Hannovers, die mit der Schließung der Häuser in der Georgstraße und an der Marktkirche bereits zwei bedeutende Warenhäuser der Einzelhandelskette verloren hat, ist dieses Mal noch einmal davon gekommen.
Doch bei dem Dauerkrisen-Konzern ist wohl nur noch der permanente Ausnahmezustand sicher. Hannover und alle anderen Städte tun wahrscheinlich gut daran, nicht zu viel auf den früheren Einzelhandelsriesen zu setzen, sondern weiter den Umbau der Innenstadt zu verfolgen. Auch wenn der Galeria-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz schon ankündigt, dass der geschrumpfte Konzern „in drei Kalenderjahren“ wieder Gewinne machen könnte. Denn es fällt immer schwerer, das zu glauben.
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Offenbar in der akuten Streichliste nicht gefährdet: Das große Galeria-Haus am Hauptbahnhof, einst der Flaggschiffstandort von Kaufhof in Hannover.
© Quelle: Nancy Heusel (Archiv)
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Alptekin Kirci (52) war Chef von Hannovers SPD, Ratsherr und Landtagsabgeordneter. Nachdem er den erneuten Einzug in den Landtag verpasst hat, arbeitet er jetzt wieder als Rechtsanwalt.
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