Bei der Parkplatzsuche in Hannovers Südstadt braucht Stephan Hox Geduld und Liebe
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Eine schier endlose Kette: parkende Autos in der Südstadt.
© Quelle: Christian Behrens
Es gibt ja so einige Geschichten aus dem Alltag, über die man ganze Bücher schreiben könnte – der gelebte Kampf um den einen freien Parkplatz zwischen Maschsee und Bischofsholer Damm gehört auf sicher dazu. Selbstgemachte Studien haben jedenfalls ergeben, dass die Dichte meiner grauen Haare dramatisch zugenommen hat, seitdem ich im Herzen der Südstadt wohne. Gefragt ist neben ausgeprägter Geduld auch kreativer Scharfsinn, weil man eben praktisch täglich fleißig improvisieren muss. Baustellen kommen gefühlt ja gerne mal über Nacht und rauben kostbare Parkplätze, aber auch Umzüge sind gern genommen, und vergesst mir bitte auch den Wochenmarkt nicht. Sicher ist jedenfalls, dass die jahrelange Jagd nach einer Garage bislang genauso erfolglos geblieben ist wie zu Schulzeiten mein Versuch, im Mathe-Abitur die Null Punkte zu vermeiden. Sperrflächen sind Tabuzonen, sonst wird’s teuer. Nie vergessen werde ich meine beiden Strafzettel in einer Woche, die mich zusammen 50 Euro gekostet haben. Noch heftiger war mein Notfallausflug auf den Supermarktparkplatz um die Ecke, der hat mich satte 250 Euro gekostet, weil der Abschlepper meinen Audi quer durch Hannover nach Linden gefahren hat.
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Der NP-Kolumnist: Stephan Hox ist Radio-21-Moderator und kämpft derzeit mit Parkplatzproblemen.
© Quelle: Christian Behrens
Es ist, wie es ist: Um solche Horrorszenarien zu vermeiden, kreiselst Du dann eben Tag für Tag mindestens mal um den eigenen Block, meistens allerdings quer durch den Stadtteil.
Kein schnelles Happy-End nach 17 Uhr
Ja, und eins gilt ziemlich sicher auch für alle, die in der List, in Herrenhausen oder Linden wohnen: Nach 17 Uhr ist ein schnelles Happy-End ungefähr so wahrscheinlich wie der kurzfristige Bundesliga-Aufstieg der 96-Profis. Ja, und wehe, Du hast neben Deinem Job auch noch Hobbies, dann suchst Du Dir manchmal mehrmals täglich ’nen Wolf und fragst Dich am nächsten Morgen auch schon mal, wo Du eigentlich zuletzt geparkt hast, böse Zungen würden wohl von der klassischen Reizüberflutung sprechen. Schön auch die Momente, wo ein Mitstreiter direkt vor Dir die EINE freie Parke klarmacht.
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In der List sieht es nicht besser aus: Hier der Bereich an der Markuskirche.
© Quelle: Moritz Frankenberg
Warten auf den Frühling
Eins steht fest: Ich freue mich mächtig auf den Frühling, denn da bleibt der Audi dann mindestens mal abends stehen und mein Mountainbike wird wieder zu meinem besten Kumpel. Klar ist aber auch, dass ich die Südstadt auch ohne festen Parkplatz ganz doll lieb habe.
NP