Betriebe wie die Hanomag Lohnhärterei warnen vor drastischen Folgen für die Wirtschaft, wenn sie von der Gasversorgung abgeschnitten würden. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann fordert mehr Mitsprache der Bundesländer bei der Entscheidung, welche Unternehmen in Notfall kein Gas mehr bekommen sollen.
Hannover. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) ist unzufrieden mit den Vorbereitungen in Deutschland auf eine mögliche Gas- und Energiekrise im Herbst. „Die zuständige Bundesnetzagentur darf bei möglichen Abschaltungen nicht nur Branchen im Blick haben, sondern auch einzelne Betriebe“, sagte Althusmann am Mittwoch bei einem Besuch der Hanomag Lohnhärterei in Hannover-Marienwerder. Außerdem forderte er ein stärkeres Mitspracherecht der Länder, wenn es darum geht, welche Unternehmen im Notfall von der Gasversorgung abgeschnitten werden.
Die Hanomag Lohnhärterei ist ein mittelständisches Familienunternehmen und als Zulieferer tätig. Sie wird in diesem Jahr nach Angaben von Inhaber Karsten Seehafer voraussichtlich einen Jahresumsatz von rund 90 Millionen Euro erzielen. Die Firma beschäftigt 810 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an Standorten in Deutschland und Österreich.