Die eine, Amelle Schwerk, ist Teil des hannoverschen Schauspielensembles, die andere, Denise M’Baye, bekannt aus Fernsehrollen wie in „Um Himmels Willen“. Nun sind die beiden Hannoveranerinnen für den Förderpreis Neues Deutsches Kino beim Filmfest München nominiert. Eine Begegnung.
Hannover. Sie haben sich kaum begrüßt, da gesteht Amelle Schwerk schon: „Ich habe dich gegoogelt.“ Denise M’Baye antwortet: „Ich dich auch.“ Beide sind Schauspielerinnen, die eine im Theater, die andere vor allem im Fernsehen. Beide leben in Linden, aber eine knappe Generation trennt sie: Schwerk ist 28 Jahre alt, M’Baye 46. Begegnet sind sie sich bislang noch nicht. Dafür gibt es jetzt einen großen Berührungspunkt: Beide sind – mit unterschiedlichen Filmen – für den Förderpreis Neues Deutsches Kino nominiert. Am Freitag, 1. Juli, fällt die Entscheidung.
Neues Deutsches Kino? „Boah, ich bin so alt, ich bin vermutlich die älteste Nominierte in diesem Jahr“, sagt M’Baye und fügt hinzu: „Die Tatsache, dass das so ist, ist ein deutliches Zeichen, wie sich die Filmlandschaft wandelt.“ Sie könne jetzt Rollen spielen, von denen sie früher nur habe träumen können, sagt sie: „Deshalb freue ich mich, dass es jetzt möglich ist – und ich bin nicht die einzige PoC, die nominiert ist.“ Das sei für „alle, die nachkommen,“ sehr wichtig, sagt die gebürtige Wendländerin mit senegalesischen, niederländischen, indonesischen und deutschen Wurzeln. „You can’t be what you can’t see“, fügt sie noch hinzu: Du kannst nicht sein, was du nicht sehen kannst.