Sommernächte im Barockgarten
Bei den Sommernächte in Herrenhausen kann man nichts falsch machen. Selbst wenn die Musik, der Slam, der Film nicht gefallen mag, bleibt das Ambiente schlichtweg unschlagbar.
Hannover. Das Leben kann so schön sein. Pünktlich zum Konzert verwandelt sich der graue Himmel pin einen strahlend blauen. Die goldenen Figuren am Bühnenrand glänzen im Abendlicht, der Abendwind fährt durch die malerischen Hecken des Gartentheaters Herrenhausen. Und vor der Bühne füllen elegant die Hüften wiegende Tanzpaare die Tanzfläche. Ein Tanzlehrerpaar der „Swing Rambler“ erklärt im Schnelldurchlauf die wichtigsten Tanzschritte des Lindy-Hop, dem Swing-Tanz der Dreißiger- und Vierzigerjahre.
Nach den Lektionen im Schnelldurchgang darf weitergetanzt werden – nun aber zu Liveklängen. Hannovers Vorzeige-Bigband Die Fette Hupe hat eigens für den Abend ein Swing-Programm einstudiert, das die goldene Epoche der Count Basies, Ella Fitzgeralds und Buddy Richs in ebensolchem Licht scheinen lässt. Drei Sets füllt der Swinger Club um Arrangeur und Leiter Jörn Marcussen-Wulff mit zeitlosen Hits von „Shiny Stockings“ über „One O’Clock Jump“ bis „All Of Me“, gespickt mit satten Chören der Bläser-Solisten und den die einzelnen Sets veredelnden Gesangseinlagen der Sängerinnen Hanna Jursch, Anja Ritterbusch und Chiara Raimondi. Zum Finale sind sie dann alle drei auf der Bühne und lassen im Satzgesang die Andrew Sisters neu auferstehen. Blauer Himmel und blaue Noten, edle Musik in edlem Ambiente.