Leckerbissen aus Bob Dylans Archiven angekündigt – die Sessions mit Johnny Cash

Bob Dylans Archive sind unerschöpflich: Am 1. November kommen seine Sessions mit Countrylegende Johnny Cash auf den Markt.

Bob Dylans Archive sind unerschöpflich: Am 1. November kommen seine Sessions mit Countrylegende Johnny Cash auf den Markt.

Und weiter werden Schätze aus den unerschöpflichen Klangarchiven von Bob Dylan gehoben. Die Folge 15 der „Bootleg Series“ trägt den Titel „Bob Dylan (featuring Johnny Cash): Travelin’ Thru, 1967–1969“ und erscheint am 1. November als 3-CD- und 3-LP-Set sowie in digitaler Form. Das wurde jetzt von der Plattenfirma Columbia Records angekündigt.

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Die erste CD des Pakets bietet Alternativversionen von Songs der Alben „John Wesley Harding” (Nashville Sessions 17. Oktober und 6. November 1967) und „Nashville Skyline“ (Sessions 13. und 14. Februar 1969) und präsentiert mit dem Song „Western Road“ einen bislang völlig unbekannten Song aus den Sessions zu diesem Album.

Die beiden anderen CDs des Sets konzentrieren sich auf die Zusammenarbeit des späteren Literaturnobelpreisträgers mit dem Country-Outlaw Johnny Cash und beinhalten die sagenumwobenen Aufnahmesessions der beiden Songwriter im Columbia Studio A in Nashville. Zusätzlich bieten diese CDs auch Aufnahmen von Dylan und Johnny Cash, die anlässlich der ABC-TV-Show „The Johnny Cash Show“ am 1. Mai 1969 im Ryman Auditorium aufgezeichnet wurden, sowie die Aufnahmen Dylans mit der Bluegrass-Banjo-Legende Earl Scruggs für dessen Fernsehsendung „Earl Scruggs: His Family and Friends“. Ein Leckerbissen also vor allem für Countryfans.

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Das Jahr 1967 bedeutete für Dylan eine wegweisende und überraschende musikalische Transformation. Während sich die Popmusik zunehmend in eine surreale und psychedelische Richtung entwickelte, zog sich Bob Dylan nach einem Motorradunfall im Juli 1966 für eine Zeit lang aus der Öffentlichkeit zurück. Er hatte das Album „Blonde on Blonde“ im Februar 1966 zwar auch schon in Nashville aufgenommen, aber damals noch mit seiner kompletten Band. Als die Aufnahmen zum nächsten Album „John Wesley Harding“ im Herbst 1967 begannen, hatte sich Dylan jedoch für eine einfache, zurückhaltende Triolösung (Dylan – Gitarre, Gesang, Harmonica; Charlie McCoy – Bass; Kenneth Buttrey – Schlagzeug) entschieden. Dylan sagte über diese Zeit: „Ich wusste damals nicht, wie andere Leute ihre Alben aufnahmen, und ehrlich gesagt war das auch nicht mein Bestreben (…). Für mein Empfinden waren diese großen Produktionen auch gar nicht notwendig.“

Zwei Songwriter zollen sich gegenseitig Tribut

Bob Dylan kehrte im Februar 1969 ins Columbia Studio A zurück, um die Arbeit an seinem Album „Nashville Skyline“ aufzunehmen. „Bob fragte mich, ob ich als Gastmusiker bei diesem Album mitwirken wollte“, so sagte es Johnny Cash in einem späteren Interview, „also fuhr ich ins Studio, die Techniker warfen die Bandmaschinen an und nahmen die etwa zweistündigen Sessions auf.“ Im Columbia Studio A fanden zwei Dylan-Cash-Sessions statt: am 17. und 18. Februar 1969, mit einer Band, bei der auch der Rock-’n’-Roll-Pionier und Gitarrist Carl Perkins („Blue Suede Shoes“) auf sechs Tracks mitspielte, unter anderem bei seiner eigenen Komposition „Matchbox“. Eine der interessantesten Entdeckungen auf „Travelin’ Thru“ ist das Dylan-Cash-Duett von dem Medley „Don’t Think Twice, It’s Alright/Understand Your Man“, wo zwei einzigartige Singer-Songwriter sich mit ihren jeweiligen Songs gegenseitig Tribut zollen.

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Die ganztägige Dylan-Cash-Session am 18. Februar 1969 beinhaltete neben einer Reihe von Covern und zwei Medleys von Jimmie-Rodgers-Songs auch die erste bekannte Version von „Wanted Man“ – gleichzeitig die einzige Version des Songs, die Dylan jemals gesungen hat. In der Woche nach diesen Aufnahmen machte Johnny Cash „Wanted Man“ zum ersten Song seines berühmten San-Quentin-Konzerts.

Cash und Dylan waren Freunde, die sich gegenseitig unterstützten

In der ersten Folge der TV-Show „The Johnny Cash Show“ im Juni 1969 gab der Showmoderator Johnny Cash seinem Freund Bob Dylan einen Gastauftritt. In den Tagen vor und nach den Aufnahmen zur „Johnny Cash Show“ arbeitete Dylan bereits an seinem nächsten Album, das ein Jahr später als das Doppelalbum „Self Portrait“ erscheinen sollte. Für die „Self Portrait“-Session am 3. Mai gesellte sich der Gitarrist Fred Carter zu Dylans Nashville-Stammband. Die beiden Songs „Folsom Prison Blues“ und „Ring of Fire“, die beide an diesem Tag aufgenommen wurden, sind auf „Travelin’ Thru“ erstmals zu hören.

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Obwohl auf Dylans 1969er-„Nashville Skyline“-Album nur ein Duett mit Johnny Cash („Girl from the North Country“) vertreten ist, schrieb Johnny Cash die Liner Notes für das Album und gewann mit dieser Grußadresse sogar einen Grammy. Einen Monat nach der Veröffentlichung von „Nashville Skyline“ hatte Dylan mit der „Johnny Cash Show“ seinen ersten TV-Auftritt seit fünf Jahren. Diese Performance ist ebenfalls auf „Travelin’ Thru“ zu hören.

Die Liner Notes für diese wie immer mit ausführlichen, bebilderten Booklets ausgestatteten Editionen der Bootleg Series stammen diesmal vom bekannten Musikhistoriker Colin Escott sowie von Johnny-Cash-Tochter und Musikerin Rosanne Cash.

Bob Dylan (featuring Johnny Cash): „Travelin’ Thru, 1967–1969: The Bootleg Series Vol. 15” (Sony/Columbia) erscheint am 1. November

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RND/ag/hal

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