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Neuerliche Antisemitismusvorwürfe

Interimsgeschäftsführer lehnt Abbruch der documenta ab

Nach den neuerlichen Antisemitismusvorwürfen gegen die documenta in Kassel ist ein Abbruch der Ausstellung für Interimsgeschäftsführer Alexander Farenholtz keine Option.

Nach den neuerlichen Antisemitismusvorwürfen gegen die documenta in Kassel ist ein Abbruch der Ausstellung für Interimsgeschäftsführer Alexander Farenholtz keine Option.

© Quelle: Uwe Zucchi/dpa

Ein Abbruch der documenta nach den neuerlichen Antisemitismusvorwürfen ist für Interimsgeschäftsführer Alexander Farenholtz keine Option. Auch eine systematische Prüfung aller verbliebenen Werke lehnt der 68-Jährige weiterhin ab.

 

Kassel. Nach den neuerlichen Antisemitismusvorwürfen gegen die documenta in Kassel ist ein Abbruch der Ausstellung für Interimsgeschäftsführer Alexander Farenholtz keine Option. „Ich habe nicht das Gefühl, dass die Stimmung auf der documenta solche Forderungen widerspiegelt“, sagte er am Freitag in Kassel. „Und das ist auch ganz sicher nicht die Stimmung, die bei der Künstlerischen Leitung und bei mir herrscht.“

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Auch eine systematische Prüfung aller verbliebenen Werke lehnt der 68-Jährige weiterhin ab. „Es besteht kein Generalverdacht gegen die documenta und daher auch keine Veranlassung für eine generelle Prüfung.“ Zu den jetzt kritisierten Darstellungen bereite die künstlerische Leitung einen Text als Erläuterung vor, der der Ausstellung zugefügt werde. „Eine Entfernung der Zeichnungen ist nicht angezeigt“, betonte Farenholtz.

„Es ist nicht richtig, daraus Rückschlüsse auf eine mangelnde Bereitschaft zu ziehen“

Entsprechende Forderungen waren in den vergangenen Tagen laut geworden, nachdem auf der Ausstellung erneut Arbeiten mit antisemitischer Bildsprache entdeckt worden waren. Schon kurz nach der Eröffnung der documenta Mitte Juni war ein Banner mit judenfeindlichen Motiven entdeckt und abgebaut worden. Bereits seit Januar gab es erste Stimmen, die dem indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa und einigen eingeladenen Künstlern eine Nähe zur anti-israelischen Boykottbewegung BDS vorwarfen.

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Auch für Ruangrupa sei die Situation belastend, sagte Farenholtz. Kritik an mangelnder Kommunikation des Kuratorenkollektivs wies er zurück. „Es ist nicht richtig, daraus Rückschlüsse auf eine mangelnde Bereitschaft zu ziehen.“ Die Mitglieder der Gruppe seien sehr zugänglich und nahbar, insbesondere vor Ort in Kassel und in der Ausstellung seien sie sehr präsent. „Ruangrupa zeigt seine ausdrückliche Bereitschaft zum Dialog auf Augenhöhe.“

Der von den Gesellschaftern – der Stadt Kassel und dem Land Hessen – angekündigten fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta durch externe Experten stünden alle Beteiligten offen gegenüber. „Ich möchte alles dafür tun, dieses Gremium in seiner Arbeit zu unterstützen“, betonte Farenholtz.

RND/dpa

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