Genutzt, ungenutzt, umgenutzt: Gesellschaft ändert sich, und oft schlägt sich das in Architektur nieder. Eine neue Ausstellung in der GaF zeigt solche Transformationsprozesse in den Bildern von Wolfgang Nebel.
Hannover. Tausende Zwangsarbeiter ließen ihr Leben für diese Ausprägung des Größenwahns der Nazis. Sie arbeiteten am monströsen U-Boot-Bunker Valentin in Bremen – der nie fertig wurde. Die Alliierten wussten nach dem Krieg nichts Anderes damit anzufangen, als an dem Monstrum betonbrechende Bomben zu testen. Und heute? Ist die wuchtige Ruine eine Gedenkstätte und seltsame Kulisse für einen vorgelagertem Badestrand. Naherholung statt Nazi-Barbarei – nur ein Beispiel für Transformationsprozesse, die die neue Ausstellung in der GaF dokumentiert.
Wolfgang Nebel zeigt unter dem Titel „Transformation – Beyond Imagination“, wie sich gesellschaftliche Hybris in Architektur niederschlägt und gesellschaftlicher Wandel in deren Umnutzung. Von der Hybris zum Hedonismus: Das Tempelhofer Feld in Berlin – einst Flughafen, heute Freizeitgelände – ist natürlich dabei, ebenso das Badeparadies „Tropical Islands“ in der ehemalige Cargolifterhalle, ein relativ junges Beispiel überhöhter Fortschrittsversessenheit.