Zahl der Corona-Labortests geht deutlich zurück
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Deutlich weniger Corona-Labortests als in Vorwochen.
© Quelle: imago images/MiS
Berlin. Die Zahl der Labortests auf das Coronavirus in Deutschland ist laut einem Verband im Vergleich zu den Vorwochen deutlich zurückgegangen. Vom 10. bis 16. Mai seien etwa 933.000 PCR-Tests erfasst worden, rund 160.000 weniger als in der Woche zuvor, sagte Michael Müller, Vorstandschef der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), am Dienstag in einer Videoschalte.
Er berief sich auf Daten von 178 Laboren bundesweit. Seit Anfang April hatten die wöchentlichen ALM-Testzahlen zwischen rund 1,0 und 1,2 Millionen gelegen. Es ist denkbar, dass die stark gesunkene Zahl an Tests auch zum Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz beigetragen hat.
Mehr Schnelltests und Feiertag
Als Gründe für die Entwicklung vermutet der Verband eine gestiegene Inanspruchnahme von Schnelltests sowie Effekte durch den Feiertag (Christi Himmelfahrt) am 13. Mai und den Brückentag, an denen viele Arztpraxen geschlossen hatten. Die Zahl der durchgeführten Schnelltests wird nicht erfasst. Positive Schnelltests sollen zwar im Labor überprüft werden, aber genaue Daten fehlen laut ALM. Müller sprach von einem Anteil falsch-positiver Schnelltests von 30 bis 50 Prozent. Das bedeutet, dass sich viele Menschen trotz positiven Schnelltests erst beim genaueren PCR-Test als nicht infiziert herausstellen. Es ist umgekehrt auch möglich, dass Schnelltests bei Infizierten nicht anschlagen.
Anteil der positiven PCR-Test weiter rückläufig
In der dritten Woche in Folge entwickelt sich der Anteil positiver PCR-Tests nach den ALM-Daten rückläufig: Nachdem die sogenannte Positivrate in der Woche vom 19. bis 25. April noch bei 13,25 Prozent gelegen hatte, gibt der Verband sie nun mit 8,8 Prozent an. Das deutet insgesamt - trotz der zuletzt geringeren Zahl an Tests - auf ein nachlassendes Infektionsgeschehen hin.
Die Kapazitäten der Labore waren vergangene Woche weniger als zur Hälfte ausgelastet. Die Daten repräsentieren nach ALM-Angaben etwa 90 Prozent des Testgeschehens bundesweit.
RND/dpa