Foodwatch: Großteil der Lebensmittel für Kinder ist ungesund
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NKFCABTPQFAADLQROAYFJM2TLI.jpg)
Eine aktuelle Marktstudie zeigt, dass die meisten Kinderlebensmittel ungesund sind. Die Folge kann Übergewicht schon im Kindesalter sein.
© Quelle: picture alliance / Markus Scholz
Die meisten Lebensmittel, die für Kindern beworben werden, sind ungesund. Das zeigt eine Marktstudie der Verbraucherorganisation Foodwatch und der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK). Darin wurden Lebensmittel von 16 Konzernen untersucht, deren Marketing sich an Kinder richtet. Diese wurde mit dem Nährwertprofilmodell der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verglichen.
Rund 85,5 Prozent (242 von 283) der untersuchten Kinderprodukte erfüllten nicht die Nährwertempfehlung der WHO. Sie seien unausgewogen und enthielten unter anderem zu viel Zucker, Fett oder Salz. Nur 41 Produkte entsprachen den WHO-Empfehlungen. Laut den Kriterien der WHO sollten solche Produkte nicht an Kinder vermarktet werden, schreiben die Organisationen. Die meisten unausgewogenen Produkte würden Nestlé (44 Produkte), Kellogg’s (24 Produkte) und Ferrero (23 Produkte) vertreiben.
Viele Kinderlebensmittel entsprechen nicht den WHO-Empfehlungen
„Produkte, die mit Comicfiguren, Onlinegewinnspielen und Spielzeugbeigaben an Kinder beworben werden, sind in erster Linie Zuckerbomben und fettige Snacks“, sagte Oliver Huizinga von Foodwatch. Im Vergleich zu 2015 gab es keine großen Veränderungen. Damals waren laut den Organisationen 89,7 Prozent der untersuchten Produkte unausgewogen.
Bislang verpflichten sich Lebensmittelkonzerne auf freiwilliger Basis zur Selbstregulierung bei Kindermarketing. „Die Bundesregierung muss sich von der Strategie der Freiwilligkeit verabschieden und in der kommenden Legislaturperiode Werbung für ungesunde Produkte an Kinder gesetzlich verbieten“, sagt Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK).