Die unsichtbaren Kümmerer: Wenn Kinder und Jugendliche Pflegeverantwortung übernehmen müssen
An der Belastungsgrenze: Wenn Kinder und Jugendliche ihre Eltern oder nahe Angehörige pflegen müssen, mündet das nur allzu oft in Überforderung und Erschöpfung. Professionelle Hilfe für sie gibt es kaum.
Sie versorgen kranke Familienmitglieder mit Tabletten, wechseln deren Windeln, kümmern sich um Geschwister, organisieren Haushalt und sind ständig auf Abruf. Doch kaum einer sieht die völlig erschöpften Kinder und Jugendlichen in Pflegeverantwortung.
Was tun, wenn die psychisch labile Mutter dauernd weint und die jüngeren Geschwister nicht wissen, was eine Depression ist? Wie den Vater unterstützen, der einen schweren Schlaganfall erlitten hat und nach der Reha nach Hause kommt, sich aber nicht selbst versorgen kann? Wie die demente Großmutter bremsen, die nachts nach draußen auf die Straßen laufen will? Und wo die Schnapsflaschen der alkoholkranken Mutter verstecken? Diese und andere Fragen müssen sich rund 500.000 junge Menschen stellen, die schon früh mit der Pflege für Familienangehörige konfrontiert sind.