Studie: Chatten erzeugt in der Corona-Krise mehr Nähe als ein Videocall
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Ein Smartphone wird gehalten. Einer aktuellen Studie nach hilft das Verschicken von kleinen Nachrichten via Messenger besser dabei, in Kontakt zu bleiben, als Videocalls.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Duisburg/Essen. Corona hat unser Kommunikationsverhalten auf den Kopf gestellt. Wo persönliche Begegnungen fehlen, können wir auf digitales Kontakthalten setzen. Obwohl Videoanrufe unvermittelt funktionieren und mehrere Sinne ansprechen, sind sie aber nicht immer der beste Weg, in Kontakt zu bleiben, wie eine aktuelle Studie zeigt.
„Wir haben herausgefunden, dass das Verschicken von kleinen Nachrichten über Messenger – das können Texte sein oder Videos – besser hilft, um in Kontakt zu bleiben, als Videokonferenzen“, sagt Studienleiterin Nicole Krämer, Professorin für Sozialpsychologie an der Universität Duisburg-Essen. „So eine schnell verschickte Textnachricht kann eher dazu führen, dass man das Gefühl hat, andere seien einem nahe.“
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Studie: Videocalls tragen nicht zwingend zum Einhalten der Corona-Regeln bei
Videoanrufe seien aufwendiger zu planen und daher seltener. Vor allem sei es gerade in Zeiten von Kontaktbeschränkungen wichtig, das Gefühl zu haben, andere Leute seien da, die mit einem verbunden sind, betont Krämer. Dafür reiche es, über den Tag verteilt etwas von den Menschen zu hören. Der Videocall liefere das zwar auch, aber kaum etwas darüber hinaus.
Außerdem zeige die Studie, dass Videocalls es den Menschen nicht unbedingt leichter machten, die strikten Corona-Auflagen einzuhalten, sagt Krämer: „Da sind alle Nachrichten, die über Messenger kommen, offensichtlich hilfreicher, um die Leute bei der Stange zu halten.“ Das könne zum Beispiel daran liegen, dass die Sehnsucht und das Gefühl, rausgehen zu wollen, stärker werden könnten, wenn man audiovisuelle Kanäle nutze, so die Sozialpsychologin.
RND/dpa