Simulierte Fluten als Training
Ein virtueller Ort, in dem man Eingriffe des Katastrophenschutzes und deren Folgen durchspielen kann: Forschende der Universität Potsdam und der Filmuniversität Konrad Wolf machen das mithilfe von Augmented Reality möglich. Dadurch lernen Helfer und Helferinnen, im Ernstfall bessere Entscheidungen zu treffen.
Die Katastrophe in Kemnitz löst man einfach durch Knopfdruck aus. Man drückt die Taste „Deich bricht“ – und schon birst der Wall rund um das Rückhaltebecken östlich der kleinen Gemeinde in der sächsischen Oberlausitz. Das Wasser schwappt zwischen die Häuser und überflutet sie hoffnungslos. Aus der Trafostation in der Ortsmitte stieben Funken. Es ist eine Tragödie: Der halbe Ort wird zerstört.
Es ist zwar nur eine Simulation, aber Kemnitz gibt es tatsächlich, und die Gefahr einer zerstörerischen Flut ist ebenfalls real. 2013 wurde die Gemeinde südwestlich von Görlitz von einem Unwetter mit heftigen Regenfällen heimgesucht. Damals hatte der Wall rund um den Mühlenteich gehalten. Man hatte ihn geöffnet und Wasser kontrolliert abfließen lassen. So war das Schlimmste verhindert worden.