Probleme mit dem Schlüssel: Feuerwehr muss Angeklagten von Fußfessel befreien
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Ein Angeklagter sitzt mit Fußfessel im Gerichtssaal (Symbolbild).
© Quelle: Sina Schuldt
Lüneburg. Die Feuerwehr hat einen Angeklagten mit einem Winkelschleifer von seiner Fußfessel befreit. Wie ein Sprecher des Landgerichts Lüneburg am Mittwoch sagte, ließ sich die Fußfessel nicht lösen. Der 25-jährige Angeklagte war den Angaben nach am Mittwoch zu einem Verhandlungstermin vor dem Gericht erschienen. Er sitzt laut Landgericht derzeit in Untersuchungshaft.
Von dort wurde er mit Hand- und Fußfesseln in den Gerichtssaal geführt, wo er die Fesseln abnehmen darf. Die Fußfessel lies sich allerdings nicht öffnen und zog sich stattdessen bei jedem Versuch fester zu.
Verhandlung beginnt eine Stunde später
Laut Gerichtssprecher gab es ein Problem mit dem Schlüssel. Nachdem die Feuerwehr die Fußfessel mit einem speziellen Winkelschleifer lösen konnte, begann die Verhandlung mit einer Stunde Verspätung. Der 25-Jährige wurde nicht verletzt; er erhielt anschließend eine neue Fußfessel.
Er muss sich wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz im Rahmen der sogenannten Encrochat-Ermittlungen vor dem Landgericht verantworten. Die Kryptierungssoftware Encrochat galt zunächst als nicht entschlüsselbar und war deshalb bei Kriminellen sehr beliebt.
Die Polizei in den Niederlanden und Frankreich knackte im Frühjahr 2020 die Software, seitdem gibt es zahlreiche Ermittlungen und Prozesse.
Von RND/dpa