DNA stimmt nicht mit Monika Crantz überein
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Die Bereitschaftspolizei suchte im Oktober 2018 am Elbe-Seiten-Kanal bei Neu Sülbeck nach weiteren menschlichen Überresten. Zuvor hatte ein Förster einen menschlichen Schädel gefunden. Die Gerichtsmedizin untersuchte die Funde. Es gibt keine DNA-Übereinstimmung mit Monika Crantz.
© Quelle: dpa
Lüneburg. Im Oktober 2018 hat ein Förster im Wald bei Neu Sülbeck Knochen und Bekleidung gefunden. Vieles deutete darauf hin, dass der Fund vielleicht das letzte noch fehlende Puzzleteil in einem der spektakulärsten Kriminalfälle der vergangenen Jahrzehnte sein könnte, der als "Mord ohne Leiche" Schlagzeilen machte. Jetzt kam heraus: Die gefundenen Leichenteile sind nicht die sterblichen Überreste von Monika Crantz.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersuchte in den letzten Wochen die gefundenen Knochen, den Schädel und die Kleidung DNA-technisch. Die Untersuchung ergab jedoch keine Übereinstimmung mit mit der DNA der getöteten Monika Crantz.
Unklar ist, wem die Knochenteile zuzuordnen sind. Laut Polizei ergab ein Abgleich mit einer bundesweiten Datei keinen „Treffer“ auf Vermisste oder unbekannte Tote. Die Untersuchungen der weiteren Knochen und des Schädels auf mögliche DNA sowie eine darauffolgende mögliche anthropologische Untersuchung dauern an.
Ehemann von Monika Crantz nahm sich das Leben
Die damals 49-jährige Geschäftsfrau Monika Crantz aus Ratzeburg war nach Auffassung des Lübecker Landgerichts 1999 von ihrem Ehemann Hartmut Crantz aus Habgier ermordet worden. Die Richter verurteilten den Geschäftsmann wegen Mordes im Jahr 2000 zu lebenslanger Haft.
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Monika Krantz ist seit 1999 spurlos verschwunden. Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus.
© Quelle: AP (Archiv)
Ein Urteil, das in einem Revisionsprozess 2003 bestätigt worden war. Wenige Tage nach dem zweiten Urteil hatte sich Hartmut Crantz in seiner Zelle erhängt.
Zum Fund und den Ermittlungen in Neu Sülbeck
Der skelettierte Menschenschädels sowie von Knochen und Bekleidung waren im Oktober 2018 im Dickicht eines Waldstücks östlich des Elbe-Seiten-Kanals im Bereich Bilmer Strauch/Steinhöhe gefunden worden. Nach dem ersten Fund des Schädels hatten Ermittler in Zusammenarbeit mit Spezialhunden und der Bereitschaftspolizei Lüneburg am 10. Oktober 2018 den betreffenden Waldbereich weiter durchsucht und drei menschliche Knochen, u.a. einen Beckenknochen, gefunden.