Ob sich Menschen an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, hängt Studien zufolge in großem Maß vom Verhältnis zu direkten Vorgesetzten ab. Einfühlungsvermögen ist deshalb eine der wichtigsten Eigenschaften für Führungskräfte, die allerdings oft unterschätzt wird. Das kann Unternehmen Millionen kosten – ein Teil der Lösung könnten mehr Chefinnen sein.
Dortmund/Oldenburg. Durchsetzungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Autorität – neben fachlicher Qualifikation galten solche Persönlichkeitsmerkmale lange Zeit branchenübergreifend als zentrale Fähigkeiten für Führungskräfte. Gute Chefinnen und Chefs müssen ihre Belegschaft im Griff haben, damit sich Erfolg für das Unternehmen einstellen kann, so in etwa lautete das Credo in den Führungsetagen.
Doch die Arbeitswelt hat in den vergangenen Jahrzehnten durch die voranschreitende Digitalisierung, den Fachkräftemangel und die Debatten um Gleichberechtigung, Diversität und Teilhabe eine tiefgreifende Transformation durchlaufen. Diese Veränderungen schlagen sich auch in den Vorstellungen von erfolgreichem Management nieder, autoritäre Führungsstile gelten längst als veraltet. Eine Eigenschaft tritt in der Idealvorstellung von guter Führung nun immer häufiger an die Stelle von Dominanz und Stärke: die Empathie.