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Grüne Paradiese

Wettbewerb „Gärten des Jahres“: die besten Ideen für den eigenen Garten

Alles so schön bunt hier: Bei der Gartengestaltung kann man kreativ sein. (Symbolbild)

Alles so schön bunt hier: Bei der Gartengestaltung kann man kreativ sein. (Symbolbild)

Mehr als 100 Einsendungen erreichten die Jury des Wettbewerbs „Gärten des Jahres“ – keine leichte Aufgabe, sich für einen Gewinner zu entscheiden. Zumal es oft im Auge des Betrachters liegt, was einen schönen Garten ausmacht. „Vor allem geht es darum, dass die Besitzer ihre Bedürfnisse und Vorstellungen in ihrem Garten wiederfinden“, sagt Jurymitglied Thomas Banzhaf, Vizepräsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau.

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„Beim Wettbewerb um die schönsten Gärten haben wir viel auf trendabhängige Kriterien geachtet“, sagt er. Wichtigstes Thema ist Nachhaltigkeit: „Gärten, die von Steinen oder exotischen Pflanzen wie Palmen dominiert werden, sind nicht mehr zeitgemäß.“ Stattdessen sollten heimische Pflanzen und Materialien aus der Region zum Einsatz kommen. „Auch Upcycling ist eine gute Idee“, sagt er. „Oft ist es so, dass ein Garten umgebaut wird und man die Materialien wiederverwenden kann, etwa Wegebeläge oder Klinker von einer Terrasse für eine Mauer.“ Laut Banzhaf geht es oft nicht ohne Unterstützung. Er sieht den Wettbewerb als gute Inspirationsquelle: „Gartenbesitzer können so auf ganz neue Ideen kommen“ – und vielleicht die ein oder andere Anregung für den eigenen Garten aufnehmen.

Über die Auszeichnung

Jedes Jahr zeichnet der Architekturverlag Callwey mit dem Wettbewerb „Gärten des Jahres“ die schönsten professionell gestalteten Privatgärten in Deutschland aus. Der erste Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Die Jury besteht aus sieben Experten und Expertinnen, darunter Thomas Banzhaf, Vizepräsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Irene Burkhardt, Vizepräsidentin vom Bund deutscher Landschaftsarchitekten und – architektinnen sowie Wolfgang Bohlsen, Chefredakteur des Magazins „Mein schöner Garten“.

Natürliches Reich auf mehreren Ebenen

Den ersten Platz des Wettbewerbs 2023 belegte ein Garten in Bensheim an der Bergstraße. Er besteht aus verschiedenen Zonen: Für Geselligkeit gibt es einen Pool und einen Platz mit Feuerschale. An anderer Stelle lädt etwa eine Bank unter einem Birnbaum dazu ein, kurz für sich zu sein. Eine große Herausforderung war die Schräge des Gartens. Um ihn dennoch gut nutzbar zu machen, wurde er in verschiedene Ebenen eingeteilt, die jeweils mit Treppen verbunden sind.

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Dieser Garten belegte den ersten Platz im Wettbewerb.

Dieser Garten belegte den ersten Platz im Wettbewerb.

Als Abgrenzung dienen Trockenmauern aus Sandstein. Sie verleihen dem Garten optisch Struktur – und die nicht verfugten Mauerritzen bieten Tieren einen Lebensraum, etwa Mäusen, Spinnen, Erdkröten oder Zauneidechsen. Eine Besonderheit stellt auch die Bepflanzung rund um den Pool dar. Dort setzte das Planungsbüro auf eine sogenannte Matrixpflanzung. Dabei sind Pflanzen nicht in Reihen angeordnet. Stattdessen wird eine Fläche in mehrere Abschnitte unterteilt: In sonnigen Abschnitten bildet Tautropfengras die Hauptbepflanzung, in schattigen Herbst-Kopfgras.

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Simone Andrea Mayer vom 23. April 2020: Wildblumen statt eines Rasens brauchen viel weniger Pflege, denn das regelmäßige Mähen entfällt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Überlebenskünstler im Garten: Diese Pflanzen trotzen Hitze, Frost und Trockenheit

Jäten, gießen, mähen – ein Garten kann viel Arbeit machen, und trotzdem geht es nicht immer allen Gewächsen gut. Doch die Mühe muss nicht sein, weiß Simone Kern. Die Landschaftsarchitektin erklärt im Interview, wie ein Garten fast ohne menschliches Zutun gedeihen kann.

Vom Ackerland zum Garten

Ursprünglich handelte es sich bei dem Grundstück in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Levern um Ackerland – eine plane Fläche von insgesamt mehr als 16.000 Quadratmetern. Der Garten, der darauf entstand, sollte vor allem eine Bedingung erfüllen: Für seine Besitzer sollte es möglich sein, ihn trotz seiner immensen Größe in Eigenregie zu pflegen. Das gesamte Grundstück ist umgeben von Gehölzen und ist so ein abgeschlossenes Areal, das fast schon an eine private Parkanlage erinnert.

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Vom Feld zum Garten: Das Grundstück war einst Ackerland.

Vom Feld zum Garten: Das Grundstück war einst Ackerland.

Das Zentrum bildet eine grobe Teichlandschaft mit Stegen und Brücken. Von dort aus führen Wege zu den verschiedenen Bereichen: zum Beispiel zu einem versteckten Sitzplatz unter einem Walnussbaum nahe bei dem Bauernhaus mit Fachwerkfassade auf dem Grundstück. Daneben gibt es einen Obst- und Gemüsegarten, der mithilfe von niedrigen Hecken gegliedert ist. Große Teile des Gartens bestehen aus Rasenfläche und Wiesen mit hohen Gräsern.

Eine Grünfläche auf dem Dach

Gerade in Städten sind Grünflächen von großer Bedeutung: Sie filtern CO₂ aus der Luft, mildern durch Verdunstung hohe Temperaturen ab und bieten Insekten einen Lebensraum. Allerdings müssen etwa die Tragfähigkeit des Dachs und eine gute Wasserableitung gewährleistet sein. Außerdem zeigen sich Niederschlag, Sonneneinstrahlung und Wind auf einem Dach noch einmal mehr als auf dem Boden – die dort wachsenden Pflanzen müssen entsprechend gut mit der extremen Situation klarkommen.

Dächer, besonders in Großstädten, eignen sich zum Gärtnern.

Dächer, besonders in Großstädten, eignen sich zum Gärtnern.

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Auf 230 Quadratmetern entstand bei diesem Projekt in Berlin eine grüne Oase. Auf einem Teil der Fläche sind Holzplanken verlegt. Die übrige Dachfläche besteht aus einer wilden Wiese. Statt Rasen wachsen hier Pflanzen, die gut mit Hitze klarkommen und gleichzeitig Insekten Nahrung bieten: so wie Thymian, Wimper-Perlgras, Kronen-Lichtnelke, Ästige Graslilie, Lavendel und Felsennelke. Daneben befinden auf dem Dachgarten zahlreiche Pflanzkübel, die mit Kleingehölzen wie Kiefern, Berberitze, Spiersträuchern oder Zwergflieder bepflanzt sind.

Ein Areal für alle Sinne

Schattige Sitzplätze, weitläufige Wiesen und ein Schwimmteich, der zum sommerlichen Badevergnügen einlädt: Der Garten im nordrhein-westfälischen Hamminkeln verbindet neue und alte Elemente sowie ganz verschiedene Biotope zu einem harmonischen Ganzen. Neben dem Bauernhaus mit Klinkerfassade steht ein alter Walnussbaum mit ausladender Krone, wie er für diese Region typisch als Hausbaum ist. Dieser wurde als Zentrum des Gartens auserkoren, um den alle anderen Elemente herumgruppiert sind.

Dieser Garten vereint ganz verschiedene Biotope miteinander.

Dieser Garten vereint ganz verschiedene Biotope miteinander.

Unweit davon befindet sich ein Teich mit Sumpf-, Flachwasser- und Tiefwasserzone mit jeweils angepasster Bepflanzung: Dazu zählen Zyperngras, Zwerg-Rohrkolben, Sumpfdotterblumen und Rispen-Segge. Dank der üppigen Bepflanzung fühlen sich am Teich nicht nur Schmetterlinge wohl, sondern auch Frösche und Libellen. Als Ort für Geselligkeit im Garten dient eine Feuerstelle. Dort wachsen Fingerhut, Mohn, Kornblumen und Büschelschön, allesamt sehr insektenfreundliche Pflanzen. Eine Besonderheit stellt der Sichtschutz an der Feuerstelle dar: Denn er besteht aus Stämmen und Ästen abgestorbener Buchen aus dem Grundstück – und dient so vor allem Wildbienen und Käfern als Lebensraum.

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