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Tipps und Tricks von Fachleuten

„Jede Kilowattstunde hilft“: Strom sparen im Alltag – so geht’s

Ein Mann sitzt im Homeoffice mit Laptop auf einem Sofa und arbeitet.

Ein Mann sitzt im Homeoffice mit Laptop auf einem Sofa und arbeitet.

„Jede Kilowattstunde hilft“: Nachdem Russland erneut Gaslieferungen gekürzt hat, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einer Videobotschaft zum Energiesparen aufgerufen. Aber wie spart man am besten Strom? Mit diesen Tricks und Tipps können Sie schon mit einfachen Änderungen im Alltag eine Menge Energie und Kosten sparen.

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Tipp 1: Geräte komplett abschalten – verzichten Sie auf den Stand-by-Modus

Fernseher, Drucker und andere Multimediageräte verbrauchen häufig auch im Stand-by-Modus Strom. Und bereits ein Watt, das dauerhaft verschwendet wird, koste 3,06 Euro pro Jahr, sagte Verivox-Energie­experte Thorsten Storck kürzlich gegenüber dem RND. Vermeiden lasse sich das mit schaltbaren Steckerleisten, die – regelmäßig genutzt – bis zu 10 Prozent der Stromkosten einsparen könnten. Eine dreiköpfige Familie könne die Stromrechnung so um rund 140 Euro im Jahr senken.

Tipp 2: Strom sparen im Kühlschrank und beim Duschen

Ob im Kühlschrank, beim Duschen oder im Gefrierfach – die passende Temperatur ist elementar, wenn man Strom sparen will. Wer sein Wasser zum Duschen beispielsweise mit Strom erhitzt, dem rät die Verbraucherzentrale zu einem Sparduschkopf sowie einem Strahlregler beim Wasserhahn. Diese sorgen dafür, dass weniger warmes Wasser verbraucht wird.

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Auch sollte die Temperatur am Durchlauferhitzer nicht zu hoch eingestellt sein. Wer die Grundtemperatur seines Warmwassers, die über einen elektronischen Durchlauferhitzer oder Untertischspeicher gesteuert wird, auf 60 Grad herunterregelt, gibt etwa rund 10 Prozent Energiekosten im Jahr weniger aus. Ein großer Komfortverlust dürfte das nicht sein, denn in der Regel wird Dusch- und Badewasser bereits bis maximal 40 Grad als angenehm warm oder heiß empfunden. Auch lohnt es sich, das Wasser beim Einseifen oder Zähneputzen im Bad auszustellen und nicht allzu lange zu duschen.

35 Euro können Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer mit einer Gasheizung sparen, wenn sie ihre Hände mit kaltem statt warmen Wasser waschen. Bei Menschen, die eine elektrische Erwärmung bevorzugen, sind es sogar 85 Euro. Und wer lieber duscht statt badet, zahlt als Mieterin oder Mieter rund 70 Euro weniger und als Hausbesitzerin oder Hausbesitzer sogar rund 110 Euro weniger.

Strom, Gas und Energie werden teurer: So kann man im Alltag Geld sparen

Grundsätzlich hilft gegen die steigenden Energiepreise, seine Ausgaben zu kalkulieren und einen Überblick über die Fixkosten zu haben.

Für das Gefrierfach empfiehlt die Verbraucherzentrale -18 Grad, im Kühlschrank sollte es 7 Grad kühl sein. Wenn allerdings häufig schnell verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch im Kühlschrank stehen, empfehlen die Fachleute 2 Grad. Denn dann würden die Lebensmittel weniger schnell schlecht und es komme seltener zu Lebensmittelverschwendung.

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Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Türen der Kühlgeräte nicht zu lange offen stehen und Speisen erst vollständig abgekühlt sind, bevor man sie kühl stellt. Auch zusätzliche Geräte wie einen Party-Kühlschrank sollte man sich gut überlegen – und im Zweifel lieber ein Gerät weniger anschaffen.

Nach zehn Jahren sollte man auch aus Energiespargründen über einen neuen Kühl- und Gefrierschrank nachdenken, empfahl Verbraucherexperte Matthias Urbach im Gespräch mit dem RND. Wenn die Geräte nicht mehr richtig dicht oder nicht abgetaut seien, oder das Kühlgerippe an der Hinterwand stark eingestaubt sei, dann verbrauchten sie auch mehr Strom.

Tipp 3: Niedrige Temperaturen bei Spül- und Waschmaschine einstellen

Grundsätzlich sind Spülmaschinen eine energiesparende Investition. Laut Energieexperte Storck spare man im Vergleich zum Abwasch von Hand bis zu 75 Prozent Wasser und fast die Hälfte Strom ein – rund 43 Euro pro Jahr.

Eine halbvolle Spül- oder Waschmaschine sollte man aber lieber nicht anstellen, rät die Verbraucherzentrale. Eine handelsübliche Spülmaschine sei erst mit etwa 80 Teilen ausreichend voll beladen. Außerdem wäre es stromsparender, auf die Kurzprogramme zu verzichten und stattdessen das Eco-Programm oder niedrige Temperaturen von 45 °C bis 55 °C zu benutzen.

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Auch bei Waschmaschinen würden niedrige Temperaturen von 30 bis 40°C ausreichen, um normal verschmutzte Alltagswäsche zu reinigen. Für Weißwäsche reichen laut Thorsten Storck auch 60 statt 90 Grad. Wer einen hohen Schleudergang einstelle, spare zudem Zeit im Trockner – oder noch besser: einfach die Wäsche lufttrocknen lassen.

Von Wäschetrocknern rät auch Verbraucherexperte Urbach ab: Besonders ältere Geräte ohne Wärmepumpe würden mehr als doppelt so viel Strom verbrauchen.

Tipp 4: Energie sparen beim Kochen

In der Küche können Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls ganz nebenbei Strom sparen. Zum Beispiel, indem sie Gemüse, Eier und Kartoffeln mit nur 1 bis 2 cm Wasser garen, so der Tipp der Verbraucherzentrale. Schöner Nebeneffekt: Die Vitamine bleiben erhalten. Beim Kochen und Braten sorgt ein Deckel und eine passende Herdplatte dafür, dass möglichst wenig Energie verloren geht.

Außerdem kann man mit einem Wasserkocher deutlich schneller und – in der Regel – energiesparender Wasser erhitzen. Und dieses dann zum Beispiel zum Kochen von Nudeln verwenden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt außerdem für Speisen wie Auflauf, Pizza, Kuchen oder Fertiggerichte den Ofen nicht vorzuheizen und einige Minuten früher wieder auszumachen. Backen mit Umluft spare dazu etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober-und Unterhitze. Laut Storck lasse sich so der Energieverbrauch um bis zu 177 Euro pro Jahr reduzieren.

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Tipp 5: Licht ausschalten – und LEDs verwenden

In vielen Haushalten brennen laut Energieexperte Storck weiterhin Glühbirnen, obwohl der Verkauf seit 2012 EU-weit verboten ist. Dazu verbrauchen LEDs bis zu 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Leuchtmittel. Das Einsparpotenzial liege, so Storck, hier bei 110 Euro pro Jahr. Auch, weil eine Glühbirne nur rund 1000 Stunden leuchtet, LEDs aber bis zu 40.000 Stunden.

Elektrisches Licht sollte ohnehin nur sparsam benutzt werden – und auch wieder ausgeschaltet werden, wenn es nicht gebraucht würde, rät die Verbraucherzentrale.

Auch bei Steh- oder Tischlampen lohne sich eine abschaltbare Steckleiste. Denn diese Lampen würden auch im ausgeschalteten Zustand oft weiter Strom verbrauchen.

Tipp 6: Fernseher und Bildschirme – kleine Geräte sind energiesparender

Auch, wenn es angenehm ist, auf großen Bildschirmen Fernsehen zu gucken – stromsparend ist es nicht. Die Geräte verbrauchen auch mit der bestmöglichen Energieeffizienzklasse oft mehr Strom als die kleineren Geräte. Auch kann Energie eingespart werden, wenn die Bildschirmhelligkeit reduziert wird.

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Desktop-Rechner verbrauchen zudem, laut Verbraucherzentrale, mehr Strom als Laptops. Wer vor allem surfen, Filme schauen und Office-Anwendungen nutzen will, sollte sich überlegen, ob ein Laptop nicht reicht. Den Energiesparmodus zu benutzen, wenn man seinen Platz kurz verlässt, spart zusätzlich Strom.

Außerdem empfehlen die Verbraucherexpertinnen und Verbraucherexperten: Alles, was man nicht braucht, lieber ausschalten. Wie zum Beispiel nachts das WLAN oder das Smartphone in den Flugmodus zu versetzen.

Mit Material von dpa

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