Zeugen einer Entwicklung, die vor über hundert Jahren begonnen hat. Denn die Vielzahl der Gebäude des Stadtteils stammt aus der Zeit um die Jahrhundertwende, bauhistorisch gesehen aus der Zeit des Jugendstils und des Historismus. „Mit der Eingemeindung der List 1891 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben“, sagt Bauhistoriker Sid Auffarth (75) – der Anfang eines Baubooms.
„Eigentlich ist die List aber zunächst ein Industrieviertel gewesen.“ Große Unternehmen wie De Haën, Körting oder Käferle siedelten sich hier an und bauten wie etwa Bahlsen imposante Fabrikhallen im Reformstil. Doch mit der Zeit wurde die List als Wohngegend attraktiv: „Wegen der Nähe zur Innenstadt und zur Eilenriede“, erklärt der Bauhistoriker. „Dann war es lukrativ, die Industriegebäude zu verkaufen.“
Dass die Häuserfassaden an Körting-, Eden-, Jakobi- oder Ferdinand-Wallbrecht-Straße auch nach dem Krieg erhalten geblieben sind, verdanken die Hannoveraner dem Unvermögen der Stadt: „In den 60er Jahren wollte man die Häuser sogar weitgehend abreißen“, sagt Auffarth. Aber dafür habe letztlich das Geld gefehlt.