Wunstorf: 2021 Änderungen bei Preis für Gas, Wasser, Abwasser

Was ändert sich für die Wunstorfer im Jahr 2021? Die HAZ/NP-Lokalredaktion hat bei der Stadt Wunstorf, Energieversorgern und Wasserverbänden nachgefragt. Der Wasserverband Garbsen-Neustadt, der auch Luthe und Kolenfeld mit Trinkwasser versorgt, hat zum 1. Januar die Preise erhöht. Bislang lag der Preis seit 2018 bei 1,75 Euro pro Kubikmeter. Künftig müssen Verbraucher 1,83 Euro pro Kubikmeter zahlen. Das bedeutet, dass die Kosten für einen Verbrauch von 40 Kubikmetern pro Person und Jahr statt bisher 70 Euro nun auf 73,20 Euro steigen. Land verdoppelt Wasserentnahmegebühr: Grund für die Preiserhöhung ist, dass der Wasserverband ab Jahresanfang mehr dafür bezahlen muss, dass er Wasser fördern darf. Dafür stehen die Wasserwerke Forst Esloh bei Seelze und Hagen bei Neustadt zur Verfügung. Das Land hat die Wasserentnahmegebühr verdoppelt und zwar von 7,5 auf 15 Cent pro Kubikmeter. Die Wasserentnahmegebühr steigt für den Verband damit von 430.000 auf 860.000 Euro. Zum Vergleich: Landwirte, die ihre Felder beregnen, zahlen 1,4 Cent und Industriekunden 7,4 Cent pro Kubikmeter. Auch Purena erhöht den Preis: Für die Erhöhung der Gebühren führt das Land ökologische Gründe ins Feld. Um Ziele im Arten- und Gewässerschutz zu erreichen, werden landwirtschaftliche Flächen benötigt. Dafür erhalten Landwirte eine Entschädigung. Auch der Versorger Purena, der in Wunstorf die Kernstadt, das Gewerbegebiet Süd und die Ortsteile im Butteramt, in Kolenfeld und Klein Heidorn mit Wasser beliefert, erhöht den Wasserpreis. „Weil das Land die Gebühr verdoppelt, müssen wir die Erhöhung leider an die Verbraucher weitergeben“, sagt Sprecher Olaf Cassens. Der Wasserverband Nordschaumburg muss für seine Kunden unter anderem in Großenheidorn, Steinhude und Hagenburg ebenso verfahren. Strompreis bei Eon bleibt stabil: Gute Nachrichten gibt es vom Stromversorger Eon. „Für die Region Wunstorf können wir die Strompreise über den Jahreswechsel hinaus stabil halten“, teilt Unternehmenssprecher Stefan Moriße mit. Das bedeutet, dass beim Tarif Eon Klassik Strom die Kosten bei einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden bei 797,25 Euro liegen. Bei zwölf Abschlägen belaufen sich die monatlichen Kosten somit auf 66,44 Euro. Es gibt aber auch andere Tarife wie Fix-Strom und Flexibel-Strom mit eingeschränkter Preisgarantie bis 2022 und 2023. „Preise bilden sich am Markt und in einem intensiven Wettbewerb. Zudem beeinflussen zahlreiche externe Kostenbestandteile wie Netzentgelte und staatliche Abgaben den Preis“, schreibt Moriße auf Anfrage. Die Mehrwertsteuer ist mit Jahresbeginn wieder auf den früheren Stand von 19 Prozent gestiegen. Aber die Stadtwerke Wunstorf reduzieren den Strompreis um 3 Prozent und bieten mit „Meerenergie“ Grünstrom ohne Aufpreis an. In der Summe bleibt dann alles so, wie es ist. Verbraucher zahlen mehr für Gas: Der Grundpreis für Meerstrom+ und Meerstrom Natur liegt bei 8,91 Euro im Monat, der Arbeitspreis pro Kilowattstunde bei 24,27 beziehungsweise 26,13 Cent. Der Gaspreis hingegen steigt bei einem Verbrauch bis 2000 Kilowattstunde von 7,42 auf 7,96 Cent und bei einem Verbrauch ab 2001 Kilowattstunde von 5,19 auf 5,73 Cent. „Der Gaspreis wäre eigentlich auch stabil geblieben, aber dadurch, dass die Bundesregierung das Brennstoff-Emissions-Handelsgesetz eingeführt hat, müssen wir die Kosten leider an die Verbraucher weitergeben“, sagt Henning Radant, Geschäftsführer der Stadtwerke. Lesen Sie auch Der CO2-Preis macht Gas und Benzin 2021 deutlich teurer Stadt Wunstorf erhöht Gebühren: Die Stadt Wunstorf erhöht die Gebühren für Abwasser und Regenwasser. Pro Kubikmeter erhöht sich die Gebühr für die Beseitigung von Schmutzwasser von 2,65 auf 2,69 Euro. Die Gebühr für die Beseitigung von Regenwasser für eine überbaute und befestigte Fläche von jeweils 100 Quadratmetern steigt nach Angaben der Stadt von monatlich 2,45 auf 2,57 Euro. „Alle anderen Gebühren und Steuern bleiben wie im Vorjahr“, sagt Stadtsprecher Alexander Stockum. Aber: 2021 wird aus noch anderen Gründen ein spannendes Jahr. „Es wird mit Bundestags-, Kommunal- und Bürgermeisterwahl ein besonderes Wahljahr“, betont Stockum. Wunstorf bekommt in jedem Fall einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin, weil der bisherige Amtsinhaber Rolf-Axel Eberhardt (CDU) nicht mehr antritt. Von Anke Lütjens