Bürgerbüro und Kitas: So läuft der Corona-Lockdown in Wunstorf

Bei der Zahl der Corona-Infektionen steht Wunstorf derzeit vergleichsweise gut da. Der Inzidenzwert lag am Montag, 11. Januar, bei 42,7 – und ist damit der niedrigste Wert in der Region Hannover. „Das ist gut und zeigt, dass viele Wunstorfer eine besondere Disziplin im Umgang mit den Regeln zeigen“, sagte Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt (CDU) am Montag. Die Stadt hatte an diesem Morgen wie üblich in einer wöchentlichen Runde mit der Polizei die Lage bewertet. Das Bürgerbüro hat am Montag wieder begonnen, im Onlineverfahren reguläre Termine zu vergeben, nachdem es vor Weihnachten in den Notfallbetrieb gegangen war. „Das wollen wir auch erst mal so beibehalten“, sagt Eberhardt. Allerdings ist die Zahl der möglichen Termine reduziert. „Und wir appellieren, davon möglichst wenig Gebrauch zu machen“, sagt der Bürgermeister. Er weist darauf hin, dass derzeit auch abgelaufene Personalausweise weiter gültig bleiben. Die Formulare für die Steuererklärung haben die Mitarbeiter jetzt nach draußen gelegt, damit dafür niemand ins Bürgerbüro kommen muss. Sie lassen sich aber alle auch im Internet herunterladen. Möglichst klare Regeln gefordert: Eberhardt begrüßt, dass die Region die Maskenpflicht für die Fußgängerzone und die Promenade in Steinhude noch einmal neu definiert hat. Es sei sinnvoll, sie jeweils nur in einem bestimmten Zeitraum gelten zu lassen. Unschärfen sieht er allerdings bei den Kontaktregeln des Landes. „Wenn bei Treffen mit einem anderen Haushalt der Betreuer eines Behinderten nicht zählt, ist es unlogisch, wenn eine Mutter nicht ihr kleines Kind begleiten darf.“ Das Land will dies jetzt zwar tolerieren, doch er hätte sich gleich klarere Regeln gewünscht. Nachdem es mit dem vorgeschlagenen Impfzentrum im Schulzentrum Steinhude nichts geworden ist, laufen jetzt Gespräche zu der Frage, wie ältere Wunstorfer auf das Messegelände kommen sollen, wenn sie nicht mehr mobil sind. „Das muss aber die Region regeln“, betont der Bürgermeister. Eberhardt ist allerdings überzeugt, dass es wohl nicht ganz ohne familiäre Unterstützung gehen wird. „Ich glaube, dass wir da kein Rundum-Sorglos-Paket werden schnüren können.“ In einigen Dörfern bereiten sich allerdings schon Initiativen darauf vor, mit Fahrdiensten zum Impfzentrum zu helfen. Notbetreuung in Kitas läuft: In den Kitas ist jetzt die Notbetreuung angelaufen. Die Stadt hat dazu noch einmal festgehalten, dass in dieser Zeit nur die Familien Kita-Gebühren zahlen, die die Notbetreuung auch in Anspruch nehmen. „Wir wollen auf jede Fall jedem ermöglichen, seine Kinder betreuen zu lassen, der dafür einen wichtigen Grund hat“, betont der Bürgermeister. In welchem Maß die Familien das in Anspruch nehmen, dazu hatte die Verwaltungsspitze noch keine Rückmeldungen. Nach Eberhardts Angaben rechnet die Runde nicht damit, dass sich das Thema Corona bis zum Frühjahr erledigt hat. Im vergangenen Jahr war Steinhude oft so voll mit Erholungssuchenden, dass die Zufahrt an einigen Tagen sogar ganz gesperrt wurde. Nun wollen die Partner schon früh damit beginnen, mit den Erfahrungen der vergangenen Saison ein Konzept für diese Situationen zu entwickeln. Politischer Betrieb ruht fast: Den politischen Betrieb will die Stadt im Januar weitgehend ruhen lassen. Nur der Verwaltungsausschuss soll am 18. Januar wie geplant tagen. Eberhardt lässt auch prüfen, ob nicht in der nächsten Zeit Ausschüsse und Ortsräte zunächst pausieren können. Nur Verwaltungsausschuss und Rat würden dann weiter tagen, um die notwendigen Entscheidungen zu fällen. Von Sven Sokoll