Wennigsen bewirbt sich als Smart City in Digitaloffensive des Bundes

Wird Wennigsen eine digital vernetzte Gemeinde? Der Rat hat entschieden, dass sich die Gemeinde bei dem bundesweiten Wettbewerb Smart Cities bewerben soll – in Zusammenarbeit mit Goslar und Hildesheim. Das Bundesinnenministerium hat die Initiative gestartet, an der Kommunen und kommunale Zusammenschlüsse mit innovativen Vorhaben teilnehmen können, um für eine Dauer von sieben Jahren gefördert zu werden. Sollte Wennigsens Bewerbung Erfolg haben, muss allerdings angesichts der Haushaltslage der Gemeinde die Kommunalaufsicht dem Vorhaben zustimmen. Programm soll Wennigsen attraktiver machen: Gerade in der Corona-Krise habe sich gezeigt, dass die Digitalisierung in den Kommunen einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen werde, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung zu dem Projekt. Wennigsen habe zudem in der jüngeren Vergangenheit mit Digitalprojekten wie der Arbeit am Glasfaseranschluss oder freien WLAN-Hotspots auf sich aufmerksam gemacht. Mit der Teilnahme am Bundesprogramm Smart City könne ein weiterer wichtiger Impuls für den Standort gesetzt werden. Ziel von Smart City ist es, durch eine intelligente Digitalisierung die Lebensqualität der jeweiligen Kommune zu steigern, auch die Mobilität vor Ort soll effizienter werden. Zudem sollen die Städte und Gemeinden für die Wirtschaft attraktiver werden. Hochwasserschutz ist Thema: Aufgrund der engen Zusammenarbeit im Niedersächsischen Städtetag möchten Goslar, Hildesheim und Wennigsen eine gemeinsame Bewerbung einreichen. Außerdem erhöht sich im Verbund die Aussicht auf Fördermittel. Die drei Kommunen wollen das Thema Klimawandel in den Mittelpunkt einer ersten Projektphase stellen. Dies betrifft sowohl den Hochwasserschutz, aber auch Bereiche wie Naherholung, Kultur und Wirtschaftsförderung. Der Wettbewerb ist in zwei Phasen aufgeteilt. In Phase A werden Digitalisierungsstrategien in den Kommunen gefördert; die Fördersumme beträgt 2,5 Millionen Euro. In Phase B wird die Umsetzung der Pläne mit 15 Millionen Euro gefördert. Der Eigenanteil beträgt für Kommunen in einer Haushaltsnotlage 10 Prozent, sonst sind es 35 Prozent. Allerdings kann der Eigenanteil zur Hälfte von weiteren Geldgebern getragen werden. Das Fördergeld soll aufgrund der Einwohnerzahl jeweils zu 40 Prozent an Hildesheim und Goslar gehen, Wennigsen bekäme 20 Prozent. Sollte es Bedenken wegen des Eigenanteils geben, wäre Goslar bereit, den Wennigser Anteil auf sich zu übertragen, um die Chancen des Verbundantrags zu nutzen. Die Gemeinde würde dann als Transferpartner von den Ergebnissen profitieren. Lesen Sie auch Wennigsen auf dem Weg zur Smart City Gehrden erhält keine Förderung aus dem Modellprojekt Smart Cities. Von Lisa Malecha