Wennigsen: Vorbereitungen für Historisches Freischießen 2022 beginnen

Das Organisationsteam des Historischen Freischießens hat mit den Vorbereitungen für das größte Volksfest in Wennigsen begonnen – allerdings musste der Termin aufgrund der Corona-Pandemie erneut verschoben werden. Gefeiert werden soll nun im Juni 2022. „Wir werden unseren Kopf nicht in den Sand stecken und sind guter Dinge, dass das Freischießen 2022 gefeiert werden kann“, sagt der kommandierende General Eckhard Rogge. Lange war unklar, ob das Freischießen im Sommer 2021 gefeiert werden kann – oder ob die Planer direkt auf Nummer sicher gehen und es ins nächste Jahr verschieben. Die Majestät, Jürgen Stegen, hat nun bekannt gegeben, dass das große Volksfest in Wennigsen im Juni nächsten Jahres stattfinden soll. Als Termin ist der 18. bis 21. Juni 2022 vorgesehen. Gefeiert wird eigentlich alle drei Jahre: „Da die Großveranstaltung, in dem Rahmen, wie wir es gewohnt sind, in diesem Jahr nicht stattfinden kann, beginnen wir mit den Vorbereitungen für den Juni 2022“, teilt Rogge mit. „Dieses Fest funktioniert nur, wenn die Bevölkerung richtig Spaß und Freude zur Teilnahme hat. Volle bis übervolle Zelte sind 2021 leider nicht möglich.“ Zudem brauche die Vorbereitung des Fests eigentlich ein Jahr – jetzt noch ein Freischießen für den Sommer auf die Beine zu stellen wäre eine große Herausforderung gewesen. Das historische Fest wird eigentlich alle drei Jahre gefeiert. Ursprünglich war das Historische Freischießen für den Sommer 2020 geplant, wurde dann zunächst auf 2021 und nun um ein weiteres Jahr verschoben. 700 Aktive machen mit: Wenn 700 Aktive durch die Straßen ziehen und jubelnde Menschen die Bürgersteige überfüllen, dann ist Freischießen in Wennigsen – unter Pandemiebedingungen ist das allerdings nicht zu realisieren. Zurzeit nimmt daher das Organisationsteam Kontakt zum Festwirt, den Schaustellern und natürlich den Musikkapellen auf, die sehr lange Zeit ihrer Leidenschaft nicht nachkommen durften. Lesen Sie auch: 70 Jahre Freischießen: Ab sofort gibt es die DVD Dass das Historische Freischießen in Wennigsen eine lange Tradition hat, ist klar. Doch zum wievielten Mal es gefeiert wird, das steht nicht fest. Vermutlich hat das Freischießen seine Ursprünge in der Zeit, als sich die ersten Bürgerwehren gebildet haben, um die Städte vor den versprengten Truppen Napoleons zu schützen. 2017 versuchte Ulrich Haupt, damals Geschäftsführer vom Förderverein, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Er hatte bei seinen Recherchen die erste Erwähnung eines Landsturms – in dem noch heute Wennigser Bürger beim Freischießen mitmarschieren – im Jahr 1813 gefunden. Und so könnten es eben auch diese Befreiungskriege mit der Niederschlagung des französischen Kaisers gewesen sein, die mit dem Fest regelmäßig gefeiert werden. Natürlich ist das Freischießen schon deshalb keine Wennigser Erfindung. Aber es ist bemerkenswert, dass diese ganz besondere Art von Schützenfest – auch wenn viele Wennigser diesen Begriff gar nicht gerne hören – in der Gemeinde am Deister im Gegensatz zu vielen anderen Orten noch immer gefeiert wird. Denn die meisten Kommunen feiern alljährlich ein „normales“ Schützenfest – aber eben kein Freischießen. Zum Fest bildet sich das Offizierskorps durch den Aufruf der Majestät beim traditionellen „Losmachen“ immer wieder neu. Danach bilden sich die drei Garden und am Sonntag des Festes der Landsturm. Spätestens sechs Wochen vor dem Fest begeben sich die Schaffer in die Bevölkerung, um bei den Wennigsern um finanzielle Unterstützung zu bitten. Gleichzeitig beginnen die Offiziere mit dem Reiten und der Gewöhnung der Pferde an die Musik. Zweimal die Woche üben die einzelnen Garden auf der eigens hergerichteten Paradewiese das Exerzieren. Von Lisa Malecha