Wennigsen: SPD in Wennigsen bezieht Position zum Klimaschutz

Seit November vergangenen Jahres gibt es im Rat der Gemeinde Wennigsen die Arbeitsgruppe Klimaschutz (AG). Die AG trifft sich am Dienstag, 1. September, um 19 Uhr im großen Versammlungsraum des Rathauses zu ihrer nächsten Sitzung. Ein zentrales Thema auf der Tagesordnung wird dann das Positionspapier zum Klimaschutz sein, das die SPD in Wennigsen erstellt hat. Öffentliche Gebäude im Fokus: Das Papier beinhaltet die Forderung, dass in Neubauten, besonders in Baugebieten, mindestens die Vorgabe nach dem Effizienzhausstandard KFW 40 erfüllt wird. Ein Gebäude nach diesem Standard benötigt nur 40 Prozent der Primärenergie im Vergleich zu einem Haus, das den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung entspricht, ist aber deutlich teurer. „So zu bauen ist unserer Meinung nach aus ökologischer und ökonomischer Sicht sinnvoll. Daher wollen wir diesen Standard entsprechend festlegen“, sagt Ingo Klokemann, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Wennigser Rat. In Neubaugebieten soll nach dem Wunsch der SPD die Erschließung nicht automatisch durch externe Firmen erledigt werden. Statt dessen soll die Gemeinde mehr Gestaltungsmöglichkeiten erhalten, um in Eigenregie mit der Vermarktung Gewinne zu erzielen. In einem Positionspapier zum Thema Klimaschutz geht es natürlich auch um den Verzicht auf fossile Brennstoffe – dafür um die Nutzung von Fotovoltaikanlagen, Solarthermie und Erdwärme. „Der Fokus soll dabei auch auf öffentlichen Gebäuden liegen, in denen ja der Verbrauch recht hoch ist. Das hat Vorbildcharakter für die Bürger, wenn die Gemeinde selbst die Nutzung solcher Anlagen vorlebt“, sagt Klokemann. Weil Privatleute als Eigenheime oft auch Bestandsgebäude erwerben, soll es – etwa mit Broschüren – mehr Hinweise auf Beratungen beispielsweise durch die Klimaschutzagentur Region Hannover geben. Dies solle eine Basis sein für Interessierte, die eine Sanierung durchführen und in diesem Zuge etwa eine Fotovoltaikanlage installieren wollen, meint die SPD. Grundwasser speichern, Flächenversiegelung reduzieren: Bei ihren Sitzungen im Sommer haben sich die Wennigser SPD-Politiker auch mit dem Thema Grundwasser beschäftigt. „Schließlich wird Wasser in den nächsten Jahren immer weniger verfügbar sein“, sagt Farwig. Der Ortsvereinsvorsitzende betont, dass außer an eine Straßen- und Wegeplanung mit versickerungsfähigem Pflaster und einer geringen Flächenversiegelung auch daran zu denken sei, „wie man Wasser besser speichern kann“. Weitere Inhalte des Papiers sind die Anpflanzung heimischer und bienenfreundlicher Pflanzen, der effizientere und energiesparende Einsatz von Straßenbeleuchtungen und eine Verkehrswende im Sinne einer fahrradfreundlichen Kommune. Die SPD möchte ihr Positionspapier nun in die Arbeitsgruppe einbringen. „Wir werden in der AG dann die verschiedenen Punkte diskutieren und sammeln. So soll dann ein Grundsatzpapier entstehen, das schließlich in die Fachausschüsse und später auch in den Rat zur Entscheidung gehen soll“, sagt Farwig, der zugleich auch Leiter der Arbeitsgruppe ist. Lesen Sie auch Wennigsen-Bredenbeck: Politiker fordern Klimaschutz-Vorgaben für Wohngebiet Im Bergfelde Wennigsen: Neue Arbeitsgruppe soll Klimaschutz vorantreiben Von Stephan Hartung