Wennigsen: Digitalisierung: Bredenbecker Grundschule fühlt sich abgehängt

„Wir haben schon auf die Sanierung gewartet, jetzt warten wir auch noch auf die Digitalisierung“, sagt Tatjana Seidensticker, Rektorin der Grundschule Bredenbeck. Die Grundschule Bredenbeck wurde bei der Übergabe der Förderbescheide im Zuge des Digitalpaktes zunächst nicht berücksichtigt und zum Termin mit Kultusminister Grant Hendrik Tonne auch nicht eingeladen. Die W-Lan Ausleuchtung solle im Zuge der geplanten Sanierung erfolgen, begründete Bürgermeister Christoph Meineke das Vorgehen. Die entstehenden Kosten für die W-Lan Herrichtung in Bredenbeck könnten dann ebenfalls im Zuge der Baumaßnahme als Förderantrag eingereicht werden. Eltern und Lehrer fühlen sich abgehängt: Für sie gehe die Sanierung viel zu langsam voran, erläutert Seidensticker. Die Arbeiten seien geplant, seitdem sie an der Schule sei, also seit knapp 18 Jahren. Die Brandlasten seien zwar notgedrungen saniert worden, weil die Region gedroht habe, die Schule zu schließen. Aber es gebe noch viele weitere Baustellen, etwa den Teppichboden. „Grundsätzlich ist an diesem Gebäude seit Jahren nichts gemacht worden“, sagt Seidensticker. Auch bei der Digitalisierung wollen sie in der Schule gern vorankommen. Die Bredenbecker Eltern und Lehrer fragten sich dabei zurecht, warum das Hauptaugenmerk und die finanziellen Mittel immer zu Gunsten der KGS und der Grundschule Wennigsen lägen. Sie befürchteten, keine Fördermittel zu erhalten. „Es herrscht darüber großer Unmut“, sagt Seidensticker. Die Kolleginnen und Kollegen wollten immer schon digital arbeiten und monierten, abgehängt zu werden. Den Medienentwicklungsplan, der Voraussetzung für eine Förderung aus dem Digitalpakt ist, hätten sie zeitgleich mit den anderen Schulen eingereicht, berichtet Seidensticker. Vergabeverfahren soll an langer Dauer Schuld sein: Bürgermeister Christoph Meineke hingegen begründet die lange Dauer der Sanierung mit dem aufwendigen Vergabeverfahren. Dieses müsse EU-weit ausgeschrieben werden, wozu die Gemeinde sich sogar Unterstützung von einer Rechtsanwaltskanzlei, die auf solche Verfahren spezialisiert sei, geholt hätte. Der Grundsatzbeschluss bestehe seit vergangenem Jahr. Momentan führten sie gerade Auswahlgespräche mit den Architekturbüros. Diese hätten sich jedoch durch Corona verzögert. „Die anderen Schulen waren da einen Schritt weiter.“ Seidensticker hingegen macht nicht nur Corona für die schleppende Sanierung verantwortlich. Dass die Sanierung in den kommenden Jahren abgeschlossen wird, glaubt sie nicht. Von Alina Stillahn