Der neue Blitzeranhänger der Gemeinde Wedemark hat bereits mehr als 2000 Geschwindigkeitsverstöße dokumentiert – in gut einem Monat. Die gemessene Spitzengeschwindigkeit betrug – Stand jetzt – 105 Stundenkilometer – erlaubt war Tempo 50. Diese Zahlen hat Gemeindesprecher Ewald Nagel nun auf Anfrage mitgeteilt.
Ende Januar hatte die Kommune das neue Gerät in Betrieb genommen, in das sie 142.000 Euro investiert hat. Die Wedemark ist die erste Kommune in der Region, die einen eigenen Blitzer-Anhänger gekauft hat.
Gerät wird regelmäßig versetzt
Doch einen festen Standort gibt es nicht: Der Blitzer kann jederzeit versetzt werden. Nach Auskunft des Gemeindesprechers stand der Anhänger bereits in Mellendorf, Hellendorf und Bissendorf-Wietze. Das Gerät werde „circa alle sieben bis zehn Tage umgesetzt“, sagt Nagel auf Nachfrage.
Autofahrer fahren langsamer
Der Blitzer soll vor allem die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. Und schon jetzt sei zu erkennen, dass die Autofahrer im Bereich des Gerätes langsamer fahren. „Die mittlere Geschwindigkeit beim Blitzer liegt bei circa 46 km/h“, heißt es von Nagel. „Nach Aussagen von Anwohnern ist eine Verkehrsberuhigung spürbar.“ Auch nach Umsetzung des Anhängers sei zu beobachten, dass immer noch langsamer gefahren werden würde.
Aus den Einnahmen durch Bußgeldbescheide erhält die Gemeinde 50 Prozent. Den Rest bekommt die Region Hannover, da sie die Aufgabe der Bußgeldstelle inne hat und diese Bescheide bearbeitet und verschickt. Wie hoch die Einnahmen für die Gemeinde im ersten Monat sind, „dazu haben wir noch keine Rückmeldung von der Region“, sagt Nagel.
Rasender Laster fährt Blitzer zu Schrott
Einen Schaden in Höhe von 130.000 Euro hat ein Lastwagenfahrer im vergangenen Juli in Hellendorf angerichtet. Der Mann prallte mit seinem 40-Tonner auf einen am Straßenrand abgestellten Blitzeranhänger der Polizei.
Von Julia Polley