Wedemark: Jusos organisieren Co-Working-Space im Mehrgenerationenhaus

Mit der Verlängerung des Lockdowns verlängert sich für viele Schüler auch die Zeit zu Hause. Nicht für alle ist das Distanzlernen dort aber einfach. Die Jungsozialisten (Jusos) in der Wedemark haben deshalb gemeinsam mit der Gemeinde einen Co-Working-Space im Mehrgenerationenhaus Mellendorf eingerichtet, in dem Schüler ungestört arbeiten können. Co-Working bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich die Schüler den Platz teilen und nicht direkt zusammenarbeiten – in jedem der vier Räume soll nur eine Person sitzen. „Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass derzeit oftmals mehrere Familienmitglieder zeitgleich von zu Hause aus arbeiten müssen, ist die Arbeitsatmosphäre für viele Schülerinnen und Schüler belastend“, sagt der Vorsitzende der Jusos Wedemark, Per Bartels. „Situation für viele Schülerinnen und Schüler schwer genug“: Die Idee ist in der vergangenen Woche nach den Ferien entstanden und in kürzester Zeit mit der Gemeinde umgesetzt worden. Die Jugendgruppierung der SPD hat dabei vor allem die Elft- und Zwölftklässler im Sinn, die in der nächsten Zeit die Schule weniger von innen zu Gesicht bekommen werden. Für sie gilt derzeit komplett das Homeoffice. Die Abschlussklassen zehn und 13 werden hingegen derzeit im Wechselmodell in der Schule unterrichtet, wobei die Präsenzpflicht aufgehoben wurde. „Die Situation ist für viele Schülerinnen und Schüler schon schwer genug, weswegen wir die Gemeinde um die Einführung eines Co-Working-Space gebeten haben“, sagt der Vorsitzende der Jusos und stellvertretende Vorsitzende der SPD Wedemark, Jean Schramke. Bürgermeister Zychlinski unterstützt Angebot: Im Mehrgenerationenhaus Mellendorf stehen nun mehrere Räume am Vormittag bis 12 Uhr zum Arbeiten für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Bürgermeister Helge Zychlinski hatte sich auf Anregung für die Idee eingesetzt. Er begrüße das Angebot, weil es einen guten Rückzugsort biete, an dem sich Schülerinnen und Schüler besser konzentrieren könnten. „Gerade in einer Zeit, in der viele Eltern im Homeoffice arbeiten und Geschwister zu Hause lernen, gibt es oft nicht genug Platz“, sagte Zychlinski. Am vergangenen Freitag ist das Angebot an den Start gegangen, bislang wurde es allerdings noch kaum genutzt. Für einen großen Zulauf sei es noch nicht bekannt genug, sagt Bartels. Allzu viele Jugendliche sollten aber ohnehin nicht kommen. Das Platzangebot ist trotz mehrerer Räume limitiert, um die derzeit geltenden Hygieneregeln einzuhalten. „Das ließe sich auch in anderen Kommunen realisieren“: Das Problem der räumlichen Enge sei in der Gemeinde Wedemark vielleicht geringer ausgeprägt als woanders, sagt Bartels. Aber sie wollten nicht, dass Leute in dieser Phase wegen ihrer Bedingungen im Elternhaus auf der Strecke blieben. Bartels sieht in dem Projekt auch Symbol- und Vorbildcharakter. „Das ließe sich auch in anderen Kommunen realisieren.“ Die Gemeinde selbst zahlt für das Projekt kein Geld. Lesen Sie auch 60 Lernpaten unterstützen Schüler in der Wedemark So können sich Schülerinnen und Schüler anmelden: Aufgrund der Aufsichtspflicht können im Mehrgenerationenhaus nur Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren arbeiten. Derzeit gibt es im Haus nur wenige Angebote wie der telefonischen Beratung oder den Lernpaten, weswegen insgesamt vier Räume am Vormittag für die Co-Working-Spaces zur Verfügung stehen. In jedem Raum kann eine Person für einen vereinbarten Zeitraum arbeiten. Interessierte müssen sich wegen der Kontaktdaten und des Platzangebots vorher beim Mehrgenerationenhaus unter Telefon (0 51 30) 9 74 45 11 anmelden. Von Sebastian Stein