Wedemark: Entsorgung des Klärschlamms wird teuer

Aus 200 Kilometern Kanalnetz kommen in der Wedemark die Abwasser zusammen, die in der Kläranlage Bissendorf gereinigt werden. Dabei fällt neben Wasser und mechanischem Müll vor allem Klärschlamm in Millionen-Tonnen-Höhe an. Für weitere dreieinhalb Jahre hat sich die Kommune jetzt vertraglich die Dienste eines landwirtschaftlichen Unternehmens gesichert, das die entsprechenden Mengen abnimmt und an örtliche Landwirte verteilt. Um sicherzustellen, dass dieser Schlamm, ordnungsgemäß kontrolliert in der Kläranlage Bissendorf, als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann, musste die Gemeinde die erforderlichen Abläufe und Dienstleistungen zuvor europaweit ausschreiben. Klärschlamm – kein Pappenstiel bei Ausgaben: Rund 250.000 Euro koste diese Klärschlammentsorgung die Kommune jedes Jahr, erläutert Joachim Rose, Gemeindekämmerer und einer der Geschäftsführer der 2015 gegründeten Wedemark Abwasser GmbH (WAG). Die 100-prozentige Tochter der Gemeinde hat den Bau von Abwasseranlagen und den Betrieb in der Wedemark sicherzustellen. Die Kommune geht davon aus, dass die vertraglich vereinbarte Leistung – Klärschlamm im Klärwerk Bissendorf mit allen Auflagen abzuholen und geordnet über die Landwirte verteilt als Dünger auf die Äcker zu bringen – sich quasi nahtlos einfädeln wird in das künftige Projekt der Klärschlammverbrennung in einer Verbrennungsanlage bei Hildesheim. „Wir bereiten diesen Übergang termingerecht vor“, sagt Rose. Verbrennung in Hildesheim geplant: Die Gemeinde Wedemark ist seit 28. November 2019 Mitgesellschafterin in der Kommunalen Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen GmbH (KNRN). Die Gesellschaft errichtet bei Hildesheim eine sogenannte Monoverbrennungsanlage, die künftigen Anforderungen gerecht wird. Die Stadt Langenhagen gehört zu den Gründungsmitgliedern. Infolge der neuen Düngeverordnung darf Klärschlamm von größeren Kläranlagen in der Zukunft nicht mehr als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt werden wie bisher. Zeitgleich bringt die Gemeinde Wedemark ihre eigene Kläranlage auf den neuesten Stand der Technik. Auf dem Betriebsgelände in Bissendorf werden bis Ende 2023 12 Millionen Euro in eine moderne Klärschlammbehandlung investiert. In einer neu gebauten Halle wird der Klärschlamm in Zentrifugen entwässert, und nebenan können 350 Tonnen des Trockenklärschlamms als Dünger für die Landwirtschaft zwischengelagert werden. Zudem wird der Energieverbrauch erheblich reduziert – und stattdessen wird Energie erzeugt. Lesen Sie auch: Klärschlamm: Anlagengesellschaft wächst rasant Wedemärker Kläranlage soll nahezu energieautark laufen 12 Millionen müssen ins Abwasser fließen Gemeinde investiert über Jahre in Abwasser Kläranlage braucht große Lagerhalle Von Ursula Kallenbach

Wedemark - Entsorgung des Klärschlamms wird teuer