Corona: Die Brelinger Mitte in der Wedemark erlebt schwieriges Jahr

„Wie nie zuvor haben wir den öffentlichen Raum genutzt“, sagt Bettina Arasin vom Kulturverein Brelinger Mitte. Als Vorsitzende blickt sie auf ein turbulentes Jahr zurück. Doch gleichzeitig wagt sie einen Ausblick auf neue Veranstaltungen. Ein erster Schritt in Richtung neue Kultursaison ist ihren Angaben zufolge bereits getan: Die Brelinger Mitte hat zehn neue, schallgedämmte Fenster bekommen. Mit diesen im vergangenen Jahr eingebauten Fenstern würden künftige Veranstaltungen eine ganz andere Qualität erhalten, meint Arasin. Möglich hat das das Soforthilfeprogramm für Kulturzentren „Land intakt“ des Bundesverbandes Soziokultur gemacht. Dieser förderte die Brelinger Mitte beim Einbau mit 17.870 Euro. Der Verein selbst legte 7000 Euro oben drauf. Aufgrund des Denkmalschutzes musste die Brelinger Mitte jedes Fenster einzeln anfertigen lassen. Für den Verein symbolisiere der Einbau der neuen Fenster den Start in das neue Jahr, hebt Arasin in ihrer Bilanz hervor. Verein entdeckte öffentlichen Raum neu: Trotz der angespannten Situation wegen der Corona-Pandemie konnte der Kulturverein einige Aktionen anbieten. „Die Resonanz war großartig“, sagt die Vorsitzende. Zwar habe die Initiative umdenken müssen – doch in der Folge entdeckten die Akteure etwa den öffentlichen Raum rund um das Vereinshaus neu. So habe das Glashaus eine zentrale Rolle gespielt und entwickelte sich schnell zum „Umschlagplatz kreativer Ideen“, berichtet Arasin. Das habe trotz Corona den Brelingern die Möglichkeit gegeben, auch eigene Ideen umzusetzen. Das Team rund um Arasin organisierte zusätzlich im Mai und Juni verschiedene Veranstaltungen. Zudem nahmen sie an bundesweiten Aktionstagen, etwa zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren, teil. Die „Kulturpassage“ und die Aktion „Kultur unter’m Schauer“ entstanden ebenfalls aufgrund der neuen, den Corona-Infektionen geschuldeten Ausgangssituation. Kinder und Kunsthandwerker stellten dabei unter anderem Arbeiten zum Thema „75 Jahre Frieden“ aus. Zudem gelang es bei „Kultur unter’m Schauer“, trotz Pandemie, Konzerte im kleinen Rahmen – und unter freiem Himmel – zu organisieren. „Wir sind dankbar für dieses außergewöhnliche Jahr“: Trotzdem mussten vor allem die sonst in der Brelinger Mitte angebotenen Bewegungskurse Abstriche machen. Doch der Verein fand auch dafür eine Lösung und verlegte diese kurzerhand auf das Gelände. Arasin freut sich nach eigenen Angaben, dass ihr Verein trotz oder gerade wegen Corona neue Wege einschlagen konnte oder besser musste. Aus diesem Grund blicke sie für die Brelinger Mitte optimistisch in die Zukunft. Von Leona Passgang