Kaliberg-Abdeckung in Uetze: Bergbauamt will Genehmigungsverfahren prüfen

Für die Bürgerinitiative (BI) Umwelt Uetze ist es „längst überfällig“: Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) will noch einmal alle wesentlichen Punkte des Genehmigungsverfahrens für die Abdeckung des Wathlinger Kalibergs auf den Prüfstand stellen. Die Bürgermeister aus Burgdorf und Uetze, Armin Pollehn (CDU) und Werner Backeberg (SPD), begrüßen das. Der Konzern K+S will die Halde des Hänigser und Wathlinger Bergwerks Niedersachsen-Riedel mit Bodenaushub und Bauschutt abdecken. Für die Stadt Burgdorf und die Gemeinde Uetze steht das Verkehrsproblem im Vordergrund. Einwohner aus Hänigsen, Dachtmissen und Sorgensen befürchten, dass Schwertransporte mehr als 20 Jahre lang vor ihrer Haustür nach Wathlingen rollen. „ Wir sind froh, dass das LBEG endlich unsere Bedenken aufgreift “, sagt Backeberg. Die Gemeindeverwaltung habe mehrfach darauf hingewiesen, dass die Angaben in den Verkehrsgutachten nicht stimmten. „Wir erhoffen uns nun neue Erkenntnisse“, sagt Backeberg. Uetze favorisiert Ausbau eines Waldwegs: Backeberg erwartet, dass das Bergbauamt nun alternative Routen betrachtet: „Dann haben wir viel erreicht.“ Bei der von der Gemeinde favorisierten Lösung, einen Waldweg durch den Forst Brand zur Halde auszubauen, würden die Ortsdurchfahrten entlastet. Pollehn macht darauf aufmerksam, dass die Anwohner der Ortsdurchfahrten zusätzliche Verkehrsbelastungen über einen sehr langen Zeitraum befürchten müssen. „Ich finde sehr gut, dass jetzt auch die Salzwassertransporte in die Betrachtungen einbezogen werden. Das kommt einer realistischen Einschätzung näher“, sagt Pollehn. K+S will Niedersachsen-Riedel mit Haldenwasser anderer niedersächsischer Bergwerke fluten und das Wasser mit Lkw nach Wathlingen bringen. Bürgerinitiative will Zugang zu Umweltinformationen: Eine Einbeziehung der Wassertransporte hat die Bürgerinitiative nach den Worten ihres Vorsitzenden Wolfgang Tannenberg schon lange gefordert. Außerdem verlangt sie neue Untersuchungen, insbesondere Haldendurchbohrungen. Mithilfe der Bohrungen könne man zum Beispiel feststellen, ob der Haldenkern Regenwasser durchlässt, erläutert Tannenberg. Die BI erwartet, dass das Bergbauamt genau über die beabsichtigten Untersuchungen informiert. Zudem wünscht sie Zugang zu Umweltinformationen, der ihr bisher verwehrt würde. Außerdem müsse das Bergbauamt Bedenken der Fachbehörden ernst nehmen, sagt Tannenberg. Die BI erinnert daran, dass die untere Wasserbehörde des Landkreises Celle ein Grundwasserströmungsmodell zur Ausbreitung von Salzwasser der Halde fordert. Die Bürgerinitiative sei bei der Auswertung offizieller Unterlagen zu der Erkenntnis gelangt, dass die Haldenbasis ungefähr alle zwei Jahre mehrere Wochen lang Kontakt mit dem Grundwasser habe, teilt die BI mit. Von Friedrich-Wilhelm Schiller