Wenig Hoffnung auf Großveranstaltungen in Eldagsen

Zweimal im Jahr sind in Eldagsen Tausende Menschen auf der Straße: beim Honigkuchen-Senffest Ende Mai und dem Freischießen Ende Juni. Im vorigen Jahr fielen beide Großveranstaltungen aus – und für dieses Jahr sieht es auch nicht gut aus. „Ich gehe davon aus, dass es nicht funktioniert, auch nicht in abgespeckter Form“, sagt Christian Hagemann, der Vorsitzende der Eldagsener Werbegemeinschaft, die das Honigkuchen-Senffest organisiert. Er habe keine Ahnung, „wie wir es mit Abständen machen sollen, wer ein Hygienekonzept erstellen soll und wer die Verantwortung übernimmt“. Die Veranstalter bräuchten „genaue Vorgaben vom Ordnungsamt“. Das könne aber selbst nur die immer wieder neuen Verordnungen umsetzen. Auch die Schausteller wüssten noch nicht, was möglich ist. „Wir haben im Vorstand überlegt, wie wir es machen könnten“, sagt Hagemann. Eine Lösung wurde aber nicht gefunden. „Wir müssen uns in Geduld üben.“ Auch das Eldagser Freischießen wird wohl nicht in gewohnter Form stattfinden. „Zu 99,9 Prozent haben wir es uns abgeschminkt“, sagt Mirko Treichel, der Vorsitzende des Eldagser Schützenrats. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in vier Monaten mit mehr als 2000 Leuten im Zelt stehen.“ Seine Hoffnung ist, dass die einzelnen Vereine kleine interne Veranstaltungen auf die Beine stellen können. Und ganz gestorben ist auch die Hoffnung auf die große Sause noch nicht. Treichel ist sicher, dass der Schützenrat das Freischießen auch kurzfristig auf die Beine stellen könnte – wenn die Behörden es denn zulassen. „Wir müssen das Rad ja nicht neu erfinden“, sagt er. Mit dem Festwirt bestehe ein Dauervertrag – das Zelt wäre also in jedem Fall verfügbar. Um die Imbissbuden und Fahrgeschäfte auf dem Festplatz macht er sich auch keine Sorgen: „Unser Schausteller kommt ja aus Eldagsen.“ Bliebe noch das Problem der musikalischen Begleitung für den Festumzug, „aber die Kapellen werden ja bislang auch kaum Anfragen haben“, so Treichel. Er schaue gespannt zum Schützenfest Hannover. „Daran orientieren wir uns, das würde eine Woche nach dem Freischießen beginnen“, sagt Treichel, „wenn das abgesagt wird, wissen wir, wo die Reise hingeht.“ Von Jan-Erik Bertram