Museumsteam in Springe hofft auf den Töpfermarkt

Frühestens, wenn der Inzidenzwert zwischen 25 und 50 liegt – und nur mit erhöhten Anforderungen an ein Hygienekonzept – könnte das Museum in Springe laut dem aktuellen Stufenplan der Niedersächsischen Landesregierung wieder öffnen. Einen großen Dank möchte der Museumsvorstand um Heidi Dopheide der Stadtverwaltung aussprechen, die das Museum finanziell unterstützt habe. Doch auch das habe am Ende nicht verhindern können, dass das Museum im Januar einen Mitarbeiter entlassen musste. „Erhalt des Museums ist wichtig“: „Wir haben sechs Briefe an Unternehmen geschickt, mit der Bitte um Spenden“, berichtet Dop-heide. Lediglich die Firma Welliehausen habe reagiert und dem Museum unter die Arme gegriffen. „Alle anderen haben unsere Bitte nicht einmal registriert – das zeigt leider, wie schlecht die Wertschätzung ist. Dabei ist der Erhalt des Museums vor Ort wichtig“, betont Dopheide. Sie habe den Eindruck, dass viele Springer das Museum auf dem Burghof nicht wahrnehmen würden. „Wir leben aktuell vom Eingemachten, aber auch das ist irgendwann am Ende.“ Der Vorstand hofft, im Juni den Töpfermarkt veranstalten zu dürfen. 21 Zusagen liegen Dopheide bereits vor; einige Töpfer und Keramiker wollen sich erst kurzfristig entscheiden. Denn noch sei unklar, ob die Veranstaltung unter den dann geltenden Corona-Auflagen stattfinden kann. Nicht nur Ausstellungen, oder das Kaffee- und Kuchenangebot liegen seit fast einem Jahr auf Eis. An neuer Abteilung gearbeitet: Die Zwangspause habe das Team dazu genutzt, an der neuen Stadtgeschichteabteilung weiterzuarbeiten. Doch aufgrund der Kälte in den vergangenen Tagen konnte zum Beispiel noch kein Boden verlegt werden. „Wir würden aus dem Vorhaben gerne ein Studentenprojekt machen für die Recherche der historischen Bedeutung der Häuser in Springe.“ Weil das Fußballmuseum bereits Projekte mit Studenten realisiert hat, möchte Dopheide den Kontakt zum dortigen Vorstand aufnehmen. Auch mit dem Team des Stuhlmuseums Eimbeckhausen hätten sich die Springer ausgetauscht und überlegt, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. „Weil aber coronabedingt keine Treffen möglich sind, kommen wir da aktuell nicht weiter.“ Dafür habe der Museumsvorstand die Heimatstube der Militsch-Trachenberger unter anderem mit neuen Vitrinen verschönert. Wie berichtet, soll Springes dritte Städtepartnerschaft in diesem Jahr besiegelt werden. Das möchte Dopheide zum Anlass nehmen, eine Ausstellung zu dem Thema zu organisieren – mit geschichtlichen Exponaten. „Aber wir wollen bewusst keine Nachkriegsgeschichte erzählen, sondern den Blick zukunftsweisend richten.“ Mehrere Ausstellungen könnten – wenn es die Corona-Lage zulässt – spontan gezeigt werden. Die Künstlergruppe „Ocho“ aus Springe stünde auf Abruf bereit. Von Saskia Helmbrecht