Eine neue Radwegchance für Alferde?

65 Millionen Euro soll das Land Niedersachsen aus dem Sonderförderungsprogramm „Stadt & Land“ des Bundes erhalten, um die Fahrradinfrastruktur zu verbessern. Das hat auch Alferdes Bürgermeister Uwe Metz gelesen. Und nimmt einen neuen Anlauf, um ihn endlich zu bekommen – den lang ersehnten Radweg an der Landesstraße 461 zwischen Alferde und Eldagsen. Metz hat einen Brief an Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) geschrieben. Es ist nicht sein erstes Schreiben an das Land in der Sache. „Bislang hieß es immer, dass wir in der Prioritätenliste weit hinten stehen“, sagt er. Nachfragen würden nicht beantwortet. „Aber wir wollen im Gespräch bleiben“, sagt Metz. Der Radweg neben der Landesstraße ist seit Jahrzehnten ein Wunsch der Alferder und Eldagsener. Denn es gibt zwischen den Orten keine sichere Verbindung für Radfahrer. Das betont auch Eldagsens Bürgermeister Karl-Heinrich Rohlf: „Da fährt Schwerlastverkehr, gerade wenn es Sperrungen auf der Autobahn gibt.“ Gerade in Zeiten von Umweltschutz und Verkehrswende würde die Verbindung für Radfahrer fehlen. Für beide Bürgermeister geht es auch um den Lückenschluss zwischen den Radverkehrsnetzen des Landkreises Hildesheim, der gleich hinter Alferde beginnt, und der Region Hannover. Es hapert allerdings nicht nur am Geld. Die Flächen, die das Land für einen Radweg kaufen müssten, gehören neun Besitzern an der Südseite der Straße und sogar 15 im Norden. Die neun wurden von der Stadtverwaltung vor Jahren schon einmal angeschrieben, um die generelle Bereitschaft zum Verkauf abzufragen: Drei sagten damals ab, einer meldete sich gar nicht erst. „Wenn das Land bereit wäre zu bauen, könnten wir konkrete Angebote machen – dann hätten wir bestimmt bessere Chancen“, glaubt Metz. Für einen anderen Radweg sind die Flächen dagegen bereits erworben. Der Bau der Verbindung entlang der Kreisstraße 214 zwischen Eldagsen und Völksen verzögert sich allerdings. Eigentlich sollte es zu Beginn des neuen Jahres losgehen. Der Planungsumfang sei aber höher als zunächst angenommen, teilt Regionspressesprecher Klaus Abelmann auf Anfrage der Zeitung mit: „Aktuell bereiten wir das Genehmigungsverfahren vor, das voraussichtlich in den nächsten Wochen eingeleitet wird. Der Bau wird frühestens im Herbst dieses Jahres beginnen.“ Von Jan-Erik Bertram