Sehnder zeigen wenig Interesse an Dialog über Bildung

Beim Sehnder Dialog wollen Politiker mit den Sehndern zusammenkommen und ihre Bedürfnisse erfragen. Die zukünftige Bildungslandschaft scheint viele Sehnder momentan nicht so sehr zu bewegen – zur entsprechenden Diskussionsrunde am Donnerstag erschienen nur rund 25 Besucher. Die SPD-Landesabgeordnete und Ratsfrau Silke Lesemann bedauerte das geringe Interesse an dem Thema, es seien überwiegend Mitglieder der Lokalpolitik anwesend, sagte sie. „Auch die ehrenamtlichen Politiker sind Bürger dieser Stadt“, sagte Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse dazu, der in die Veranstaltung einführte. Kritik an häufigem Lehrerwechsel: Der Fachausschuss Schule, Sport und Kultur hatte zusammen mit dem zugehörigen Fachdienst der Stadt vier Tafeln mit unterschiedlichen Themen aufgestellt. Die Besucher konnten zu frühkindlicher Bildung, Grundschulen, der Kooperativen Gesamtschule (KGS) und sonstigen Bildungseinrichtungen Stellung beziehen. Die Schulelternratsvertreter Daniela Amelunxen und Raphael Kappei aus Rethmar beklagten vor allem die große Fluktuation bei den Lehrern an der örtlichen Grundschule. „Mein Sohn hatte in vier Jahren drei unterschiedliche Klassenlehrer“, machte Kappei deutlich. Separ Amiri versprach das Thema mitzunehmen, machte aber deutlich, dass die Stadt auf die Schulpolitik des Landes nicht einwirken könne. „Wir können aber unsere Schulen so attraktiv machen, dass Lehrer gerne hier arbeiten wollen“, sagte der Schulausschussvorsitzende. Die Gleichstellung von hochbegabten und anderen Kindern mit Förderbedarf wünschte sich ein Sehnder Vater. Er verwies darauf, dass Erzieher entsprechend geschult werden müssten, um auf solche Kinder aufmerksam zu werden. Auch die Verbesserung des Personalschlüssels in den Sehnder Kitas war Wunsch einiger Eltern. Die Sehnder forderten zudem eine Verringerung des Autoverkehrs vor Kitas und mehr Sportangebote für die Kleinen. Gefährliche Verkehrssituationen vor der KGS: Die Kooperative Gesamtschule hatte eine eigene Tafel. Darauf war viel Lob zu lesen – etwa für das neue Selbstlernzentrum. Aber es gab auch Kritik. So wurde vor allem das große Verkehrsaufkommen morgens und mittags an der Schule kritisiert. Der Kreisel vor der Schule sei regelmäßig zugeparkt, es entstünden teils gefährliche Szenen, berichtete Schulleiterin Sandra Heidrich. Alle Appelle an Eltern und Schüler hätten nichts genutzt, sagte sie. Bürgermeister Olaf Kruse versprach, sich dieses Thema „noch einmal genauer anzuschauen“. Er verwies in dem Zusammenhang auf den Verkehrsentwicklungsplan, der in der Verwaltung gerade erstellt werde. Aber auch verkehrliche Anordnungen wie das Aufstellen von Schildern müsse man prüfen. „Schön wäre es, wenn es zu diesem Thema eine Initiative aus der Schule gäbe“, sagte Kruse. Wie in Sehnde verstärkt Kunst- und Kulturangebote gemacht werden könnten, diskutierten unter anderem Silke Lesemann und Gisela Neuse vom Ortsrat Ilten. Neuse schlug beispielsweise vor, die teils sehr hochwertigen Bilder von Patienten des Klinikums Wahrendorff in öffentlichen Gebäuden in Sehnde zu präsentieren – das Rathaus sei dafür etwa ein geeigneter Ort, meinte sie. Auch beim Generationentag wurde eine Ecke für die Ausstellung von lokaler Kunst gewünscht. Gelobt wurden auch die Angebote der Volkshochschule in Sehnde. „Dabei müsste man mal prüfen, wie diese überhaupt angenommen werden“, sagte Lesemann. Anregungen werden in die Politik gegeben: Kruse versprach, dass die Anregungen und Wünsche in die Politik zurückgetragen werden. Ziel sei es, dass möglichst viel davon auch umgesetzt werde. Lesen Sie auch: Sehnder Dialog: Ausschüsse machen Vorschläge Sehnder beschweren sich über Straßenausbaubeiträge Von Patricia Oswald-Kipper

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