Sehnde: Droht den Schützenfesten wegen Corona die Absage?

Droht den Schützenfesten wegen der Corona-Krise in diesem Jahr das Aus? Das fragen sich auch Sehndes Schützen. Selbst wenn es im Stadtgebiet erst im Mai mit den beliebten Traditionsveranstaltungen losgehen würde, sind die Vereine bereits in Sorge. „Das ist bei uns natürlich ein großes Thema“, sagt Christoph Schemschat, Vorsitzender der Schützen der Stadt Sehnde, des Dachverbands der elf Schützenvereine in der Stadt. Für die elf Schützenfeste gibt es bereits Termine. Eigentlich habe das Thema auch schon bei der Jahresversammlung auf der Tagesordnung gestanden, die sei wegen Corona aber ausgefallen. Vereine müssen selbst entscheiden: „Letztendlich können wir als Stadtschützen keine generelle Entscheidung treffen, das muss jeder Verein für sich selbst tun“, betont Schemschat. Der Vorsitzende will aber Kontakt zu Sehndes Bürgermeister aufnehmen, um eine Einschätzung seitens der Stadt einzuholen. „Die Verwaltung muss ja unter anderem auch die Ausmärsche genehmigen“, erklärt Schemschat. Generell gehe aber stets die Gesundheit vor. Er könne daher gut nachvollziehen, wenn Vereine ihre Feste im Nachhinein absagen. „Gerade im Schützenwesen gibt es ja auch viele ältere Mitglieder, die ein erhöhtes Risiko haben, und die muss man natürlich schützen“, betont Schemschat. Auch das für April und Mai geplante Frühlingsfest in Hannover sei ja bereits abgesagt worden. Auch Stadtkönigsball steht in den Sternen: Schützenfeste sind laut Schemschat in Sehnde bisher noch nie ausgefallen. Wetterbedingt seien allenfalls Festumzüge ins Wasser gefallen. Selbst wenn die derzeit geltenden strengen Vorschriften und Verbote im Sommer wieder gelockert würden, stünden die Vereine mangels Planungssicherheit aber immer noch vor enormen Herausforderungen. Verträge mit Festwirten und Schaustellern seien in der Regel bereits abgeschlossen. „Eine Absage wäre für alle Beteiligten schlimm“, sagt Schemschat. Er denkt auch schon etwas weiter: „Wenn die Schützenfeste in der Kernstadt und den Dörfern ausfallen, macht natürlich auch der Stadtkönigsball im Oktober keinen Sinn mehr.“ Der Ball gehört bei den Schützen zu den Höhepunkten im Jahr. Die Sommermajestäten der Vereine treten bei dem Schießwettbewerb gegeneinander an, um den Besten unter ihnen auszumachen und ihn zum Stadtkönig zu proklamieren. Bilms Bürgerschützen wären die Ersten: Im Sehnder Stadtgebiet würde die Schützengesellschaft Bilm in diesem Jahr den Reigen der Schützenfeste eröffnen. Die dreitägige Sause ist vom 8. bis zum 10. Mai geplant. Bilms Schützenchef Ralf Wencel hat bereits mit dem Festwirt gesprochen. „Wir haben vereinbart, erst noch einmal zu warten und die weitere Entwicklung der Pandemie zu beobachten“, sagt Wencel. Natürlich werde man sich an die Vorgaben der Politik halten. Sollte das Schützenfest aber tatsächlich über die Bühne gehen können, ist sich Wencel sicher: „Das wird dann der absolute Kracher – schließlich haben die Menschen dann einiges nachzuholen und möchten endlich wieder feiern.“ Schützen denken über Feier im kleineren Kreis nach: Für den Fall einer Absage haben Bilms Schützen sich aber auch schon ihre Gedanken gemacht. „Dann würden wir vielleicht unser Königsschießen später nachholen und dann im Kreise unserer Mitglieder feiern“, sagt Wencel. Denkbar sei auch, zu der Feier befreundete Nachbarvereine einzuladen. „Aber ein dreitägiges Fest mit Buden und Kinderkarussell wird es dann sicherlich nicht geben“, sagt der Schützenchef. Lesen Sie auch: So ausgelassen haben Bilms Schützen 2019 gefeiert Beim Stadtschützenumzug geht es bunt und fröhlich zu Von Katja Eggers

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