Sehnde: Bushaltestellen werden barrierefrei

Die Stadt Sehnde lässt in diesem Jahr weitere acht Bushaltestellen erneuern. In der Kernstadt werden die Haltepunkte Haydnstraße (Nord), Zuckerfabriksweg (Süd) und Zuckerfabriksweg (Nord) barrierefrei und bekommen unter anderem Hochborde. In Haimar ist es die Bushaltestelle Backhausplatz, in Höver die Haltestelle Güldenbuschweg (Ostseite), in Rethmar der Haltepunkt Triftstraße und in Klein Lobke die Bushaltestelle Lobker Straße (West). „Wir sind schon seit Jahren dabei, die Haltestellen im Stadtgebiet barrierefrei auszubauen und beantragen dafür jedes Jahr wieder Fördergeld“, erklärt der städtische Fachdienstleiter Godehard Kraft. Für das diesjährige Umbauprogramm hat die Stadt insgesamt 223.000 Euro veranschlagt. Vom Land gibt es dafür einen Zuschuss in Höhe von 186.367 Euro. Die Region gibt noch einmal 27.875 Euro dazu. Die verbleibenden Kosten übernimmt die Stadt. Lesen Sie auch: Sehnder können Rufbusse ab 2021 per App bestellen Sehnde hat bereits 43 barrierefreie Haltestellen: Im Sehnder Stadtgebiet gibt es derzeit 100 Bushaltestellen. Davon sind 43 gemäß den Vorgaben der Region Hannover zur „idealtypischen mobilitätsgerechten Haltestelle“ um- oder neu gebaut worden. Das heißt, sie sind jetzt barrierefrei, haben Hochborde und bauliche Hilfen für Sehbehinderte. Weitere 30 Haltestellen sind mit Hochborden und teilweise Wetterschutzeinrichtungen versehen. Die noch fehlenden sogenannten taktilen Elemente lässt die Stadt noch in diesem Jahr bauen, ohne dafür Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Die Kosten belaufen sich laut Kraft auf etwa 54.000 Euro. Nach der Umgestaltung sind in Sehnde 73 Haltestellen barrierefrei. Das Land Niedersachsen legt jährlich ein landesweites Förderprogramm für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf. Zuschüsse gibt es besonders für Infrastrukturprojekte wie den Um- und Ausbau sowie die Grunderneuerung von Bushaltestellen, zentralen Omnibusbahnhöfen und Busbetriebshöfen sowie für Stadtbahnprojekte in Hannover und Braunschweig und Park-and-ride- und Bike-and-ride-Anlagen. Gefördert werden zudem Landesbuslinien und Stadtbahnwagen. Die Landesregierung finanziert in diesem Jahr rund 157 Millionen Euro in den ÖPNV. Dadurch werden 324 Einzelprojekte im Gesamtvolumen von 319 Millionen Euro ermöglicht. „Das ist ein Rekordvolumen – die Investitionen werden in diesem Jahr ordentlich aufgestockt“, sagt die Sehnder SPD-Landtagsabgeordnete Silke Lesemann. Die Corona-Pandemie sei ein schwerer Rückschlag für den ÖPNV. Ziel der Investitionen sei es, eine dauerhafte Schwächung zu verhindern und neue Höchststände bei den Fahrgastzahlen zu erreichen, wenn die Pandemie bewältig ist. „Ein gut ausgebautes Verkehrsnetz mit Bus und Bahn ist wichtig für Niedersachsen und in Zeiten des Klimawandels ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Lesemann. Region rüstet bei den Fahrradbügeln nach: In den Jahren 2021 und 2022 werden weitere 16 Bushaltestellen im Sehnder Stadtgebiet mit Hilfe des Förderprogrammes der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen umgebaut. Zusätzlich wird die Region Hannover in diesem Jahr zwei Bushaltestellen der Sprintlinie 800 am Schulzentrum der Kooperativen Gesamtschule (KGS) umgestalten. „Somit verbleiben nur noch neun Haltestellen, die noch mobilitätsgerecht ausgebaut werden müssten – mit 91 Prozent barrierefreien Haltepunkten sind wir in Sehnde aber schon gut unterwegs“, erklärt Kraft. Parallel zu den Umbaumaßnahmen in diesem Jahr rüstet die Region Hannover zudem an oder im unmittelbaren Umfeld von umgebauten Haltestellen Abstellbügel für Fahrräder nach. Land gibt 66.000 Euro für neue Park & Ride-Anlage: Fördergeld hat die Stadt auch für den Bau einer neuen Park-and-ride-Anlage am Sehnder Bahnhof beantragt. Die Baukosten betragen rund 80.000 Euro. Das Land stellt nun rund 66.000 Euro zur Verfügung. Auf der befestigten Fläche sollen künftig 14 Parkplätze ausgewiesen werden. Die neue Anlage entsteht im Zuge der Anbindung des Neubaugebietes Masch-Höfe an den Sehnder Bahnhof und wird laut Kraft beim Ausbau des Kurt-Lau-Wegs im nächsten Jahr fertig. Die Straße Am Bahnhof, die bisher in einer Sackgasse endet, wird dann für den Verkehr freigegeben. Lesen Sie auch Sehnder Ortsrat fordert Konzept für das Bahnhofsumfeld Um das Sehnder Bahnhofsumfeld hatte es in der Vergangenheit Diskussionen gegeben. Der Ortsrat hatte erklärt, das Gebiet sei nicht mehr zeitgemäß und unattraktiv. Es müssten zudem mehr Park-and-ride-Plätze geschaffen werden, damit sich mehr Pendler für die Bahn entscheiden und ihr Auto zu Hause stehen lassen. Von Katja Eggers